Am vergangenen Freitag war er noch die Wahlempfehlung der AQHA ("Ich bin stolz auf den derzeitigen Vorstand der DQHA") und DQHA Past Presidents ("Wir stehen in vollem Umfang hinter dieser Arbeit"), jetzt ist DQHA-Präsident Thomas Dixon Vorstandskreisen zufolge nicht mehr im Amt, nur neun Monate nach seiner Wahl und weniger als eine Woche vor der DQHA-Jahreshauptversammlung, auf der u.a. Neuwahlen anstehen (siehe hier).


Raus in Rekordgeschwindigkeit: Thomas Dixon ist nicht mehr Präsident der DQHA

Er hält damit nicht nur den Rekord der kürzesten Amtszeit als DQHA-Präsident, auch die Diskrepanz zwischen Reden und Handeln war offensichtlich bislang im Verband unerreicht. Möglicherweise steht der Rückzug in Zusammenhang mit den kürzlich bekannt gewordenen "Methoden", von denen DQHA-Schatzmeisters Dieter Gräbner berichtet hatte (siehe hier).

Dixon war zudem zeitweise Präsident zweier Quarter Horse-Verbände in Deutschland: Zunächst kam er als Präsident der AQHA of Germany in das Amt des DQHA-Präsidenten (siehe hier), erst nach öffentlichen Protesten wurde die Auflösung des Verbandes versprochen (siehe hier).

Nun übernimmt kommissarisch DQHA-Vizepräsident Thomas Reith die Geschäfte der DQHA, der die deutlich überhöhten Abrechnungen an den „Zuchtberater der DQHA“ Norbert Drechsler als "alternativlos und berechtigt" betrachtet. Es soll dabei um Zahlungen gehen, die "ein durchschnittliches Jahresgehalt eines Arbeitnehmers bei weitem übersteigen" und deutlich "höher sein sollen als die Kosten für die bisherige Zuchtleitung" aus dem Jahr 2020.



Der am 1. August 2020 gewählte Vorstand; bereits nicht mehr im Amt: DQHA Präsident Thomas Dixon und Sportobfrau Alexandra Klee


Langjährige DQHA-Mitglieder erinnern diese Geschehnisse an den Vorstandswechsel der DQHA im Jahr 2006: Das damalige Präsidium, damals wie heute mit Thomas Reith als Vizepräsidenten, hatte sich von PR-Frau Ramona Billing als "die Macher der DQHA" vermarkten lassen (siehe hier), bis nach den Bilanzverlusten in Höhe von EUR 121.000 (2005) und EUR 104.000 (2004) die Mitglieder mit Hans-Jürgen Förster als Präsidenten den Neuanfang wählten (siehe hier).

Besonders bemerkenswert bleibt in diesem Jahr jedoch die Tatsache, dass der amtierende DQHA-Vorstand trotz aller Vorkommnisse über das vollste Vertrauen der DQHA Past Presidents und der AQHA verfügt:

"Ich bin stolz auf den derzeitigen Vorstand der DQHA", sagt AQHA Executive Vice President Craig Huffhines mehrmals am vergangenen Freitag in einer Videobotschaft (siehe hier).
Und er gibt eine konkrete Wahlempfehlung für den amtierenden Vorstand: "Ich hoffe, dass Sie am 24. April an der virtuellen Mitgliederversammlung der DQHA teilnehmen und Ihren DQHA Vorstand (...) unterstützen".

Und auch die DQHA Past Presidents und Hall of Famer, Eckhard Pitsch, Ulli Vey, Bernhard Hünnekens und Johannes Orgeldinger, "stehen in vollem Umfang hinter dieser Arbeit und bitten euch, liebe Mitglieder, den eingeschlagenen Weg mit eurer Stimme zu bestätigen!" (siehe hier).

Zweifelhafte Methoden und undurchsichtiges Geschäftsgebaren (DQHA-Schatzmeister), weinende Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle und ein entmachteter Schatzmeister (DQHA-Buchhalter), Strafanzeigen von DQHA-Mitgliedern (siehe hier), Kritik aus den Regionalgruppen (siehe hier) - für die DQHA Past Presidents kein Problem, im Gegenteil:

Die Ehrenbekundungen prominenter und bislang respektabler AQHA- und DQHA-Persönlichkeiten sollen offensichtlich die Zustände, von denen Mitglieder, Vorstandskollegen, Mitarbeiter und Ehrenämtler berichten, relativieren.

"Wir möchten Euch bitten, (...) für die neue Zuchtbuchordnung und für die neue Satzung zu stimmen." - DQHA Past Presidents
"Ich hoffe, dass Sie (...) Ihren DQHA Vorstand und das aktualisierte DQHA-Zuchtprogramm unterstützen." - AQHA

"Wir müssen entscheiden, ob wir das mit diesen Methoden erreichen wollen. Ist es das wert? Ich glaube, dass geht auch anders", sagt DQHA-Schatzmeister Dieter Gräbner.
"Ein klarer Verstoß gegen Paragraph 56 der Satzung", sagt der DQHA-Buchhalter Franz-Josef Glas, "der Umgangston gegenüber den Mitarbeitern war und ist unerträglich".

Dieses Vorgehen des amtierenden DQHA-Vorstandes, ebenso wie die angestrebten Einschränkungen der Mitgliedsrechte, wird seit längerer Zeit von den DQHA-Regionalgruppen mit deutlicher Kritik abgelehnt, denn mit den geplanten Satzungsänderungen sind weitreichende Befugnisse für den DQHA-Vorstand verbunden:

Die DQHA-Nord spricht von einer "entkernten Satzung", die zu einem nicht mehr "gemeinsam gestalteten Verein" führe (mehr dazu hier).

Die DQHA-NRW sieht damit ein "kreatives und selbstständiges Handeln auf Regionalgruppenebene fast unmöglich" und befürchtet, dass die geplante Zentralisierung die "Entscheidungskraft der Mitglieder in jeglichen Bereichen" reduzieren werde (mehr dazu hier).

Serie "Was stimmt denn nun?"

Teil 1: Zwangsmitgliedschaft oder nicht: "Jeder DQHA-Züchter muss zudem Mitglied bei der AQHA sein"
Teil 2: DQHA-Satzungsvorschlag ignoriert den Mitgliederbeschluß zum Stimmrecht vom 1. August 2020
Teil 3: So soll das Mitspracherecht der DQHA-Regionalgruppen in Zukunft beschnitten werden

DEXIT
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z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
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