Heute in einer Woche findet die DQHA-Jahreshauptversammlung am 24. April 2021 (mehr dazu hier) statt, auf der der amtierende DQHA-Vorstand u.a. über eine neue Satzung und Zuchtprogramm entscheiden lassen will, die den Verband nach 45 Jahren radikal umbauen sollen (siehe hier).

Erst gestern haben die DQHA Past Presidents Eckhard Pitsch, Ulli Vey, Bernhard Hünnekens und Johannes Orgeldinger sich hinter den amtierenden Vorstand gestellt ("in vollem Umfang hinter dieser Arbeit"). Weinende Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle und entmacheter Schatzmeister (DQHA-Buchhalter), Strafanzeigen von DQHA-Mitgliedern (siehe hier), Kritik aus den Regionalgruppen (siehe hier) - für die DQHA Past Presidents kein Problem.

Nachdem bereits der Buchhalter der DQHA, Franz-Josef Glas, über die Zustände in der DQHA seit dem 1. August 2020 berichtet hat (siehe hier), wendet sich heute auch der Schatzmeister der DQHA, Dieter Gräbner, an die Mitglieder:

"Liebe Mitglieder,"

jeder der mich kennt, dem ist bekannt wie sehr ich über viele Jahre mit der DQHA verbunden bin und jeder der mich kennt, weiß, dass ich nicht immer einfach bin. Aber jeder der mich kennt, der weiß, dass ich ein gradliniger, mit hohem Gerechtigkeitssinn ausgestatteter Mensch bin, dem Recht und Gesetz, sowie die DQHA am Herzen liegen.

Leider muss ich euch, die ihr mich als euren Schatzmeister gewählt habt mitteilen, dass ich erhebliche Störgefühle in der Zusammenarbeit mit meinen Präsidiumskollegen habe. Dabei handelt es sich insbesondere um die Herren Thomas Dixon, Thomas Reith und Norbert Drechsler. Warum ist das so.

Wir alle wissen, dass die DQHA in unruhigem Fahrwasser läuft und dass wir als ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder viel Zeit aufwenden müssen, um die DQHA in der Spur zu halten. Ich bin am 01.08.2020 mit der Aussage angetreten, dass ich jede Rechnung quer und genau prüfen werde.

Etwas höher scheint der Aufwand bei unserem Kollegen und Zuchtobmann und ehemaligen Zuchtleiter Norbert Drechsler. Daher hatten wir in einer nicht schriftlich protokollierten Vorstandssitzung vereinbart, dass Norbert Drechsler für die Zuchtleitertätigkeit hier eine Aufwandsentschädigung erhalten soll. Es wurde gesagt, dass auch aus „politischen Gründen“ die Kosten nicht höher sein sollten als bei der vorhergehenden Zuchtleitung.

Daraufhin hat der gesetzliche Vorstand seine satzungskonforme Aufgabe wohl wahrgenommen und hat am 20.10.2020 mit Norbert Drechsler einen Beratungsvertrag abgeschlossen. Diesen Vertrag habe ich jedoch nicht vorgelegt bekommen und daraufhin habe ich entsprechende monatliche Zahlungsanforderungen in für mich unakzeptabler Höhe auf das Konto von Norbert Drechsler entsprechend abgelehnt und um Übermittlung der Vertragsgrundlage gebeten. Diese habe ich nie erhalten. Die Zahlungen an Norbert Drechsler wurden seitens des gesetzlichen Vorstands zu Lasten der DQHA freigegeben.

Den Kassenprüfern wurde nun dieser Vertrag vorgelegt und enthält, so die Auskunft der beiden Kassenprüfer, Regelungen, die eine stundenweise Bezahlung ermöglichen und bei „wenigstens 8 Stunden je Tag“ mit einer Tagespauschale abzurechnen wäre.

In den mir und den Kassenprüfern vorgelegten Leistungsnachweisen wurden aber tägliche Arbeitszeiten ab 5:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends oder von 7:00 Uhr morgens bis 19:00 Uhr abends ohne Pause jede einzelne Stunde mit für mich überhöhten Stundensätzen abgerechnet. Das waren somit in der Spitze bei 13 Stunden enorme unberechtigte Mehraufwendungen für die DQHA anstelle der vertraglich möglichen vereinbarten Tagessätze. In Summe hat der Kassenprüfer Hans-Jürgen Förster in fünf Monaten (Oktober- Februar) einen Abrechnungsbetrag ermittelt, welcher ein durchschnittliches Jahresgehalt eines Arbeitnehmers bei weitem übersteigt. Anzumerken ist hier auch noch, dass ab 16.12.2020 eine Zuchtleiterin angestellt wurde und Herr Drechsler auf einmal als „Zuchtberater der DQHA“ weiter abrechnet, ohne dass dies haushaltsrechtlich genehmigt war.

Diese Abrechnungen wurden von Thomas Reith bei der Kassenprüfung als alternativlos und berechtigt angeführt.

Auf meine letztmalige Anfrage bezüglich des Vertrags, der in der Geschäftsstelle nicht wie sonst üblich, zugänglich ist, habe ich von Herrn Drechsler die Auskunft erhalten, dass er mir auf Grund einer Dienstanweisung (diese kommt von Herrn Dixon) keinerlei Informationen mehr geben darf.

Ich kann meine von Euch übertragene Aufgabe des Schatzmeisters nicht mehr ausfüllen. Eine Rechtsgrundlage für diese Maßnahme der Informationssperre, noch eine offene Information seitens Herrn Dixon, ist mir bislang nicht zugekommen.

Obwohl wir im Jahr 2020 wieder einen Gewinn ausweisen konnten und vorhandene Risiken mit entsprechenden Wertberichtigungen und Rückstellungen abdecken konnten, wäre ohne überhöhte externe Beraterkosten ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen. Ich wollte hier Rücklagen für die DQHA schaffen, dass diese zweckentsprechend zu Gunsten der Mitglieder verwendet werden könnten. Die genauen Zahlen können alle Mitglieder in der am 24.4.2021 stattfindenden Jahreshauptversammlung erfragen, auch die an Norbert Drechsler überhöhten Zahlungen, denn in der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 01.08.2020 wurde unter Punkt 9.7 die Offenlegung der Vergütung der Zuchtleitung beschlossen.

Liebe Mitglieder, wir Alle kämpfen im Verband im Grunde für die gleiche Sache, wir wollen wieder volles Mitglied der AQHA werden und sein. Wir wollen ein anerkannter Zuchtverband bleiben. Aber wir müssen entscheiden, ob wir das mit diesen Methoden erreichen wollen. Ist es das wert? Ich glaube, dass geht auch anders. Gewählt wurde ich von den Mitgliedern, nicht von diesen Vorständen! Auch der teilweise Umgang mit Mitarbeitern, ehemalig und noch ehrenamtlich und unentgeltlich arbeitenden Funktionsträgern in der DQHA, sowie auch in den Regionalgruppen entspricht nicht meinen Vorstellungen.

Mit sportlichem Gruß

Euer Dieter Gräbner"

Serie "Was stimmt denn nun?"

Teil 1: Zwangsmitgliedschaft oder nicht: "Jeder DQHA-Züchter muss zudem Mitglied bei der AQHA sein"
Teil 2: DQHA-Satzungsvorschlag ignoriert den Mitgliederbeschluß zum Stimmrecht vom 1. August 2020
Teil 3: So soll das Mitspracherecht der DQHA-Regionalgruppen in Zukunft beschnitten werden

DEXIT
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