| Teil 
1:Geht nicht, gibt´s nicht!
 
 Teil 
2:
 Back to Basics
 
 Teil 
3:
 Schicke Outfits für den
 kleinen Geldbeutel
 Teil 
4:Gut behütet
 
 Teil 
5:Jedem Pferd sein
 passender Sattel
 
 Teil 
6:
 Pferdedecken - praktische
 und 
schicke Pullis fürs Pferd
 
 
 |   Pferdedecken sind zu 
jeder Jahreszeit aktuell, zumal es diverse Ausführungen für unterschiedliche Zwecke 
gibt. Neben der Funktionalität der Decken achten die Pferdebesitzer auch auf ein 
hübsches Design. Trotzdem stehen bei der Auswahl einer Decke Passform und Funktion 
an erster Stelle.  
 Der Markt an Pferdedecken ist nahezu unüberschaubar, 
so dass man zunächst einmal abgrenzen sollte, für welchen Zweck eine Decke angeschafft 
werden soll. Weiter sollte man in die Überlegungen mit einbeziehen, ob eine Decke 
überhaupt sinnvoll ist. Während so mancher Pferdebesitzer ein wahrer Deckenfanatiker 
ist und eine ganze Auswahl von Pferdepullis in seiner Sattelkammer lagern hat, 
werden Decken von anderen Pferdeliebhabern kategorisch abgelehnt. Wie so Vieles 
darf man nicht alles pauschalisieren, deshalb sollte man sich zunächst über den 
Sinn von Pferdedecken Gedanken machen.
 
 Bei Gesundheitsproblemen
 
 Sinnvoll und notwendig kann der Einsatz von Pferdedecken bei gesundheitlichen 
Problemen des Pferdes sein. Sommerekzemer müssen häufi g mit einer Decke geschützt 
werden, um überhaupt auf die Weide gehen zu können. Bei Pferden, die eine akute 
Kolik oder Kreuzverschlag haben, ist das Eindecken zur Wärmeproduktion durchaus 
sinnvoll. Pferde, die allgemein sehr fl iegenempfi ndlich sind, sind froh über 
eine Fliegendecke, die die lästigen Insekten fern halten. Bei Trainingspferden 
sollte außerdem eine Abschwitzdecke nicht fehlen. Sie unterstützt ein rasches 
Abschwitzen, ohne dass das Pferd zu schnell auskühlt und sich dadurch möglicherweise 
erkältet.
 
 Der Markt hält aber noch viele weitere Variationen von Decken 
bereit. So kann man wählen zwischen einer leichten Stalldecke bis hin zur Regen- 
oder warm gefütterten Winterdecke. Ob und welche Decke man sich für seinen Liebling 
zulegt, ist vor allem abhängig von Haltung und Einsatz des Pferdes. Der Freizeitreiter, 
der von seinem Pferd nicht bei jedem Wetter entsprechende Leistungen abverlangt, 
kann noch am ehesten auf eine Decke verzichten. Trotzdem ist es sinnvoll, ein 
oder zwei verschiedene Decken sozusagen auf Vorrat in der Sattelkammer bereit 
zu halten. Immer kann es mal passieren, dass das Pferd nicht trocken ist, wenn 
man zum Stall zurückkommt und dazu keine Möglichkeit besteht, das Pferd noch trocken 
zu reiten. Dann kann es schon mal Sinn machen, das Pferd mit einer Abschwitzdecke 
einzudecken, bis das Fell trocken ist. Natürlich sollte eine wärmende Decke zur 
Verfügung stehen, um bei eventuellen Krankheiten griffbereit zu sein.
 
 Im Winter eindecken?
 
 Viel diskutiert wird das Eindecken von Sportpferden 
in den Wintermonaten, um das Wachstum des Winterfells einzudämmen. Bei zu dichtem 
Winterfell schwitzen die Pferde beim Reiten recht schnell, so dass das Abschwitzen 
sehr lange dauert. Ein eingedecktes Pferd schiebt weniger Winterfell und ist nach 
dem Reiten deshalb viel schneller trocken. Hierfür ist es notwendig, das Pferd 
zunächst direkt nach dem Reiten mit einer Abschwitzdecke auszustatten. Nachdem 
das Pferd trocken ist, wird es mit einer warmen Winterdecke versorgt, die Tag 
und Nacht getragen wird. Gängige Praxis ist auch das Scheren von Pferden. Entweder 
schert man das komplette Pferd – bis auf Kopf und Beine – oder man entschließt 
sich für eine Teilrasur an den Stellen, an denen die Pferde vermehrt schwitzen. 
Geschorene Pferde müssen selbstverständlich eingedeckt werden, damit sie sich 
nicht erkälten, denn der natürliche Schutz gegen Nässe und Kälte fehlt ihnen.
 
 Dauerhaftes Eindecken hat natürlich auch Nachteile. Die Luftzufuhr zur Haut des 
Pferdes ist eingeschränkt, so dass es zu Hautproblemen kommen kann. Die Probleme 
reichen von verstopften Talgdrüsen, die sich als kleine, oft druckempfi ndliche 
Knötchen zeigen, bis hin zu abgescheuertem Fell und sogar wundgescheuerter Haut. 
Problemzonen sind hierfür insbesondere der Lenden- und Schulterbereich, da hier 
die Decken am ehesten scheuern, weil die größte Bewegung stattfi ndet. Für den 
„Dauergebrauch“ sollte man deshalb Decken von guter Qualität wählen, die perfekt 
angepasst und mit Gehfalten versehen sind. Die Verschnallung muss auf die richtige 
Länge gebracht werden. Sinnvoll sind Kreuzgurte unter dem Bauch, die einen besseren 
Halt geben, sowie eine doppelte Verschnallung im Brustbereich.
 
 Für das 
dauerhafte Eindecken eignen sich wärmende Winterdecken, die es mit unterschiedlicher 
Fütterung gibt. Es ist wichtig, dass diese Decken dennoch atmungsaktiv sind. Praktisch 
ist es, wenn diese Decken wasserdicht oder zumindest stark wasserabweisend sind, 
dann kann das Pferd auch bei länger anhaltendem schlechten Wetter auf die Weide 
oder im Paddock stehen. Wenn Regenwasser durch die Decke dringt (was bei Dauerregen 
nach einiger Zeit auch bei „nur“ wasserabweisenden Decken der Fall ist), steht 
das Pferd über kurz oder lang mit einem nassen Pulli da. Das ist die beste Voraussetzung, 
dass das Pferd sich erklältet. Nässe vertragen Pferde viel schlechter als Kälte 
und wenn die Tiere geschoren sind, ist die Erkältungsgefahr sehr hoch.
 
 Das Wasser dringt zunächst immer an den schwächsten Stellen durch die Decke, und 
das sind die Nahtstellen. Deshalb sollte man beim Kauf darauf achten, dass die 
Decke nicht am Rücken zusammengenäht ist. Eine Rückennaht ist für Schlechtwetterdecken 
also möglichst zu vermeiden.
 
 Gefüttert oder ungefüttert?
 
 Eine Schlechtwetterdecke kann dick gefüttert oder ungefüttert sein. Welche Ausführung 
man wählt, hängt davon ab, zu welchem Zweck man die Decke verwenden möchte. Zudem 
ist entscheidend, wie das Pferd lebt und welche Bedürfnisse man decken will. Ist 
das Pferd geschoren, benötigt das Pferd einen Ersatz für die ansonsten durch das 
Fell gespeicherte Körperwärme. Dann sollte es eine gefütterte Variante sein. Pferde 
mit langem und dichtem Winterfell hingegen würden unter einer gefütterten Decke 
leicht zu schwitzen beginnen, auch wenn die Außentemperatur im Minusbereich liegt. 
Eine Decke für Robustpferde ist oft nicht nötig, es sei denn, dass man das Pferd 
aufgrund irgendwelcher Umstände vor allzu groben Witterungseinfl üssen schützen 
will. Diese Ausnahmefälle können eintreten, wenn das Pferd vor kurzem in einen 
anderen Stall umgezogen ist. Sogar nur 30 Kilometer Entfernung können das sogenannte 
Kleinklima verändern, so dass das Pferd einige Zeit benötigt, um sich darauf einzustellen. 
Hier kann es vorübergehend sinnvoll sein, das Pferd bei extremen Witterungseinfl 
üssen mit einer Decke zu unterstützen. Wird rangniedrigen Pferden der Zugang zum 
Unterstand von Artgenossen verwehrt, ist es übrigens keine gute Lösung, diese 
Pferde aufgrund dessen allein mit einer Decke zu versorgen. Eine andere Herdenzusammenstellung 
oder mehrere Unterstände sind hier das Mittel der Wahl, damit das Pferd der Witterung 
nicht ungeschützt ausgeliefert ist.
 
 Decken können immer nur eine extreme 
Situation abmildern, aber das natürliche Fell nie ganz ersetzen. Man muss bedenken, 
dass sich das Pferd sehr gut auf Witterungsbedingungen einstellen kann. Die Temperatur, 
die auf die Haut einwirkt, steuert die Körperregulation. Da eine Decke aber nicht 
das komplette Pferd bedeckt, sondern Beine, Hals und Kopf immer noch dem natürlichen 
Einfl uss ausgesetzt sind, kann die Körperregulation nicht so gut funktionieren 
wie bei einem Pferd, dessen Fell man seinem natürlichen Wachstum überlassen hat 
und somit auf eine Decke verzichten kann.
 
 Deckenarten, -größen und 
-farben
 
 Für den kurzzeitigen Einsatz zum Abschwitzen oder als Fliegendecke 
für die Weide gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Zum Abschwitzen haben sich 
Fleecedecken bewährt, die die Feuchtigkeit nach außen transportieren.
 
 Fliegendecken hingegen bestehen aus einem grobmaschigen Netz, wobei sich die Fliegen 
auf das Netz der Decke setzen und nicht auf den Pferdekörper. Die Netzstruktur 
gewährleistet, dass Licht und Luft an den Pferdekörper gelangen können. Auch im 
Sommer schwitzen die Pferde deshalb nicht aufgrund der Decke.
 
 Manchmal 
kommen sogenannte Stalldecken zum Einsatz, um die Pferde in der Box abzudecken. 
Sinn der Sache ist, dass sich die Pferde nicht schmutzig machen, wenn sie sich 
hinlegen. In einer Box liegen die Tiere nicht selten im eigenen Kot, was dem Besitzer 
das Putzen erschwert. Stalldecken halten das Pferd hingegen sauber. Diese Decken 
müssen keinen wärmenden Effekt haben, dennoch kommt es zu Luftstauungen unter 
der Decke mit all ihren negativen Folgen.
 
 Für welchen Zweck man eine Decke 
für sein Pferd auch immer haben möchte, wichtig ist die richtige Passform. Man 
misst die Rückenlänge vom Widerrist bis zum Schweifansatz, um die richtige Deckengröße 
zu ermitteln. Es hat sich bewährt, den angegebenen Maßen nicht blind zu vertrauen, 
da diese nicht immer stimmen. Besser man misst die Decke selbst nochmals ab, ob 
sie groß genug für das jeweilige Pferd ist. Auch die seitliche Länge sollte beim 
Deckenkauf berücksichtigt werden. Wenn möglich, ist ein Anprobieren die beste 
Lösung, bevor man einen Kauf tätigt.
 
 Ganz zum Schluss kann man dann noch 
zwischen verschiedenen Farben und Mustern wählen. Jährlich kommen neue Modelle 
auf den Markt, manchmal sind auffällige, helle Farben in Mode, dann wieder gedeckte 
oder Decken mit ausgefallenem Muster. Die Wahl hängt vom Geschmack des Pferdebesitzers 
ab. Es kann aber auch sein, dass manche Pferde eine bestimmte Farbe nicht mögen 
und auf der Weide auf Pferde aggressiv reagieren, wenn diese mit einer Decke in 
dieser Farbe ausgestattet sind. Von solchen Fällen wird manchmal berichtet, allerdings 
sind dies eher Ausnahme- als Regelfälle.
 
 
 
 Quelle:
 Renate 
Ettl für westernreiter (EWU)
 
 Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
 z.B. 
Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
 Zum 
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
 |