| Teil 
1:Geht nicht, gibt´s nicht!
 
 Teil 
2:
 Back to Basics
 
 Teil 
3:
 Schicke Outfits für den
 kleinen Geldbeutel
 Teil 
4:Gut behütet
 
 Teil 
5:Jedem Pferd sein
 passender Sattel
 
 Teil 
6:
 Pferdedecken - praktische
 und 
schicke Pullis fürs Pferd
 
 
 |   Nach Hufschmied, Sattler, 
Tierarzt und Turnieranmeldung ist kein Geld für einen Superslinky mehr übrig? 
Kein Problem. Hier erfahren Sie, wie Sie sich ein tolles Show-Outfi t günstig 
selber machen können – und dafür sogar modische Unikate gestalten.  
 Britta Stechele startet mit ihrem Quarter Horse-Wallach AH Skipper Tag in Reining 
und Trail auf regionalen Turnieren. An ihrer grünen Reiningbluse sucht man vergebens 
den Schriftzug eines bekannten Western- Outfi tters, der ständig seinen Namen 
wechselt. Das Teil ist nämlich von H&M und hat schlappe 14,95 Euro gekostet. Am 
Kragen, an den Ärmeln und am Rücken hat Britta Strasssteine in verschiedenen Grüntönen 
aufgebügelt – 300 Glitzis, bestellt bei Ebay, für 4,95 Euro. Dazu trägt sie grüne 
Chaps, die sie zwar günstig für 50 Euro, aber leider unpassend auf einer Messe 
erworben hat. Eine Schneiderin nähte sie ihr für wenig Geld enger.
 
 „Not 
macht erfi nderisch“, gibt Britta zu. „Teure Turnierklamotten kann sich eigentlich 
nur leisten, wer entweder einen dicken Geldbeutel hat oder den Sport profi mäßig 
betreiben will. Ich bin ‚nur’ eine ambitionierte Einsteigerin.“ Nachdem das erste 
Outfi t fertig war, erstand die Reiterin aus Niedersachsen auf einem Flohmarkt 
einen goldenen Rolli für einen Euro. Der sollte als Slinky erhalten. Britta krempelte 
den Kragen nach innen und kaufte sich einen passenden Stoff in hellem grün mit 
goldenem Blumenmuster. Daraus schneiderte ihr die Mutter einer Bekannten für 70 
Euro eine Weste und klettbare Manschetten für den Rolli-Slinky. Fertig war das 
Trail-Outfi t. In diesem Jahr will Britta noch eine weitere Bluse machen. Außerdem 
schaute sie im Winter gezielt nach Superslinkys im Ebay. „Zu der Jahreszeit kann 
man schon mal ein Schnäppchen machen!“ Und Bingo: Seit Dezember ist sie Besitzerin 
eines cremefarbenen MD Westernwear Superslinkys mit blauem Alcantara-Kragen, viel 
Strass und Silber – für 65 Euro.
 
 Kirsten Krüger aus Hamburg hat sich 
zwei Slinkys selbst geschneidert. Ihre Vorkenntnisse: „Ich hatte schon einmal 
ohne Muster einen Sesselüberzug genäht. Das hat schließlich auch geklappt“. Für 
4 Euro pro Meter kaufte sie sich einen Stoff in lime-green und weiß und einen 
anderen in weiß-pink. „Ich dachte, wenn ich sowieso schon am Nähen bin, kann ich 
auch gleich eine zweite Farbe mitnehmen.“ Von beiden Stoffen kaufte sie 1,5 Meter.
 
 Im Internet fand sie schnell ein Schnittmuster für einen Slinky. Laut 
Kirsten war das Zusammennähen einfach: Vorlagen ausschneiden, in 1 bis 2 Stunden 
zusammennähen, Reißverschluss rein, noch ein paar Strasssteine an den Kragen, 
fertig! Für völlig ungeübte Näher empfi ehlt es sich dennoch, einen Nähkurs zu 
machen oder um fachmännische Unterstützung bei Freunden – oder deren Müttern – 
zu bitten. Weitere Schnitte will Kirsten sich künftig einfach von gut sitzenden 
Kleidungsstücken abpausen. „Inzwischen schwirren mir dutzende neue Ideen im Kopf 
herum, so dass ich wohl noch das ein oder andere Stück schneidern werde. Es liegt 
immer noch ein orangefarbener Stoff bei mir. Daraus will ich eine Weste mit Cuffs 
zu nähen, vielleicht noch einen Slinky – und mal schauen, was mir so einfällt.“
 
 Kirstens Geheimtipp für all diejenigen, die blitzschnell ein Outfit brauchen:
 
 Eine ganz normale Bluse anziehen und diese mit einem Seidentuch 
um den Hals aufmöbeln. Bei ihrem ersten Turnierbesuch trug Kirsten eine schwarz- 
weiß gestreifte Bluse und ein schwarzes Seidentuch mit selbst gemachter Strass- 
Verzierung.
 
 Mit Strasssteinen hat auch Melanie Brühl aus Frankenberg in 
Hessen ihre Showbluse aufgepeppt. „Ich habe mir eine ganz einfache Bluse für 15 
Euro bei einem Kleidungs-Discounter gekauft“, erzählt sie. „Die Bluse ist schwarz 
und hat senkrecht verlaufende silberne Fäden. Da ich gerne mit Farben hantiere, 
habe ich auf den Kragen bunte und durchsichtige Strasssteine aufgeklebt, und genauso 
an den Ärmelenden.“ Anstelle von aufbügelbaren Steinen verwendete sie kleine Strasssteine 
für Fingernägel aus dem Drogeriemarkt. 40 Glitzis kosteten 1,50 Euro. Diese kann 
man mit Sekunden- oder Tipkleber auf Blusen oder anderen Ausrüstungsgegenständen 
dauerhaft befestigen. Die Idee übertrug Melanie auch aufs Pferde-Outfi t und beklebte 
die Stallhalfter ihrer Vierbeiner mit einem schicken Namenszug aus Strass. Das 
funktioniert auch bei Leder-Kopfstücken.
 
 Ihre Freundin Lisa Möller griff 
bei den Halftern ihrer Pferde sogar zu Window-Colors. „Ich hatte erwartet, dass 
das keine zwei Wochen übersteht“, sagt Lisa. „Meine Pferde haben die Halfter aber 
auch auf der Wiese auf und es hält echt gut. Noch besser sogar auf den Fliegenbändern, 
die ich ebenfalls bemalt habe.“ Mittlerweile denkt die Reiterin aus Hessen auch 
darüber nach, ein Westernpad oder andere Ausrüstungsgegenstände zu bemalen: „Wichtig 
ist, das man mehrmals drüber malt, sonst sieht man nichts. Am besten man verwendet 
fl üssigeres Window-Color, das zieht besser ein und verankert sich schön im Gewebe. 
Die dickfl üssige Farbe steht eher ab und ist dann natürlich auch einfacher abzurubbeln. 
Auch mit Melanies „Swarovski- Steinen“ kann man es verbinden, da diese auf einem 
Halfter ja auch schön aussehen und das Window-Color wie ein Kleber ist.“ Neben 
Strasssteinen und Window-Colors gibt es im Internet und in Bastelläden noch zahlreiche 
weitere Verschönerungs- Mittel: Pailletten, Aufbügelnieten, Bänder und Borten, 
Stickmotive, Seidenblüten zum Aufnähen am Kragen, Brokatapplikationen und vieles 
mehr. Britta Stechele ist sich sicher: „Ein sorgfältig selbst gemachtes Showoutfi 
t ist auf den ersten Blick nicht von einem teuren Teil zu unterscheiden.“
 
 Dieser Grundsatz gilt allerdings nicht für Hüte!
 
 Deshalb haben 
die LK 4-Reiter Doris Pütz, Anita Mattler und Anja Lippe sich letztes Jahr fürs 
Turnier den 20X-Rodeo-King-Hut von ihrer Reitlehrerin ausgeliehen. Sie teilten 
sich an einem Tag sechs Starts, ein Pferd und einen Hut. Dieser passte allen Trägern 
leidlich und wurde zwischendrin mit immer neuen Materialien ausgestopft. „Wir 
hatten viel Hektik mit Umsatteln, Startnummern umstecken, Fender verlängern und 
Hut ausstopfen“, geben die drei bayerischen Cowgirls zu. Dafür machten Sie mit 
ihrem Hut in der LK4 aber mächtig was her.
 
 Quelle:
 Regina 
Käsmayr für westernreiter (EWU)
 
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Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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