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Serie mit Ute Holm
Westernreiten - Ranchpferde ausbilden und trainieren, Teil 19
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Ute Holm ist mehrfache Deutsche und Europäische Meisterin in verschiedenen Westerndisziplinen. Sie ist NCHA- und NRCHA-Richterin, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens der EWU und EWU-Trainerin mit A-Trainer-Lizenz.

Ute Holm ist
wittelsbuerger.com-Expertin,
mehr dazu hier.

Einzelarbeit am Rind

Bevor es zu der nächsten Ausbildungsstufe geht, muss ich eines nochmals betonen: Die Übungen an der Cutting-Maschine, mit den Pylonen oder auch mit anderen Reiter-Pferd-Kombis, selbst die ersten Begegnungen mit einem Rind oder zwei, drei Rindern in der Halle – das alles ist Basisarbeit. Das gehört zur Grundausbil- dung eines Rinderpferdes. Es kann dazu dienen, dem Pferd etwas Neues zu bieten, Abwechslung in das Training hineinzubringen und das Pferd alltagstauglicher zu machen. Es kann aber auch dazu dienen, das Pferd für seine spätere Aufgabe als Cutting-Pferd, als Cowhorse, in der Ranchhorse Versatility oder als Team-Penning- Pferd auszubilden.

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Aktives Stoppen des Rindes

Jetzt ist es wichtig, dass wir die verschiedenen Positionen an einem Rind kennen. Die Frage ist: Wie und wo stoppen wir die Kuh? Manch- mal reicht es bei der Parallelarbeit, das Pferd so zu platzieren, dass man „hinter den Ohren der Kuh“ reitet, um sie zu stoppen. Ist ein Rind bereits an Pferde gewöhnt, kann es sein, dass der Reiter mit seinem Pferd so weit vorgehen muss, bis sein eigenes Knie sich auf Höhe des Rinderhalses befin- det, um das Tier abzustoppen. Pferd und Reiter haben das Rind schon fast überholt, bevor dieses die beiden akzeptiert und sich „ausbremsen“ lässt. Das hängt eben wirklich davon ab, wie gut die Rinder sind und wie viel Erfahrung diese mitbringen. Das Pferd lernt, ein Rind abzustoppen und zu drehen, sobald es dieses überholt hat. Hat ein Pferd viel Spieltrieb und viel Cowsense, dann macht es das natür- lich gerne. Das Pferd hat gelernt, die Kuh aktiv zu stoppen. Vom Prinzip her ist das der Weg zum „cutten“. Und es ist der Weg hin zu den schönen Bewegungen, die wir alle sehen wollen: Wie sich ein Pferd auf der Hinterhand dreht, leicht in der Schulter wird und mit katzenhaften Bewegungen ein Rind kontrolliert.

Völlige Kontrolle – das Rind wird gezirkelt

Nachdem Reiter und/oder Pferd alle wichtigen Positionen in der Rinderarbeit herausgefunden haben, nachdem sie gelernt haben, wie man ein Rind abstoppt und es dreht, kann man dazu übergehen, ein solches Rind zu zirkeln. Das bedeutet, ein Rind auf einer Kreislinie zu bewegen und das Pferd geht auf einer weiteren Kreis linie außen herum. Dabei ist es wichtig, dass der Reiter das umsetzt, was er vorher schon über Positionierung gelernt hat. Wenn ich hinten „anschubse“, läuft mein Rind vorwärts, wenn ich zu weit nach vorne gehe, stoppt es ab bzw. dreht sich um. Ich muss also auf einer guten, mittleren Höhe von dem Rind bleiben. Zunächst wird das Rind parallel an der Bande getrieben. Nun wird es überholt und aus der Drehung heraus sofort in den Zirkel genommen. Das sieht folgendermaßen aus: Das Pferd stoppt gerade mit dem Rind, beide sind parallel, nun dreht das Rind um, der Reiter nutzt die Lücke und führt sein Pferd zwischen Bande und Rind, um dann dieses zu überholen und es sofort in den Zirkel „zu führen“. Die kurze Zeit, die das Pferd braucht, um nach vorne an den Kopf des Rindes zu kommen, reicht dem Rind, von der Bande wegzulaufen, sodass der Reiter es anschließend in einem schönen Zirkel in der Bahnmitte begleiten kann. Das Prinzip heißt: Mit dem Pferdekopf vor an den Rinderkopf reiten, die Pferdenase überholt fast ein wenig, so dass Pferd und Rind nun Schulter an Schulter gehen. So ist es möglich, ein Rind zu zirkeln bzw. in einen kleinen Kreis zu treiben. Wichtig dabei ist: Sollte das Rind stehen bleiben, dreht der Reiter lieber noch mal eine Runde um das Rind herum, anstatt an dieses heranzureiten bzw. es zu stoppen. So entsteht kein Stress für alle Beteiligten und man kann erneut versuchen, das Rind in die gewünschte Zirkelrichtung in Bewegung zu bringen. Aufhören sollte man auf jeden Fall, wenn ein Rind sich stellt, das heißt sich dreht und anfängt, das Pferd zu boxen. Mit einem erfahrenen Pferd kann ich in dieser Situation nochmals kurz Druck gegen das Rind aufbauen. Ich versuche dann, dieses Rind ein weiteres Mal zu zirkeln und höre nach dem gelungenem Zirkel auf. Mit jüngeren Pferden sollte man das auf keinen Fall machen, da würde ich das Rind sofort wechseln.

Schwierigkeiten beim Zirkeln des Rindes

Ausgelöst durch unsere Vorarbeit (Wenden mit dem Rind!) kann es jetzt passieren, dass es schwierig wird, im Kreis zu reiten. Das Pferd denkt im Prinzip ans Cutting, bzw. an das Ab- stoppen und Umdrehen des Rindes. In dieser Situation wird klar, war- um ein Pferd den Reiterhilfen ohne Wenn und Aber Folge leisten muss. Ich nehme Tempo aus der Übung und reite mein Pferd mit Zügel- und Schenkelhilfen zwischen Bande und dem Rind. Dies kann bedeuten, dass ich das Pferd vom Cutten abhalten muss, denn es wird versuchen, auf seiner parallelen Linie zu bleiben. Ich halte also mein Pferd bewusst vom Drehen mit dem Rind ab und reite es dann zwischen Rind und Bande, um so meinen Zirkel einleiten zu können. Sobald ich feststelle, dass das Pferd am Gebiss nicht nachgibt oder nicht dem Schenkel weicht, gehe ich weg vom Rind, reite meine Volten, galoppiere enge, kleinere Volten, dann wieder größere, gebe dem Pferd ein bisschen Zeit, „Luft zu holen“. Dann reite ich wieder an ein Rind heran – es muss nicht dasselbe sein, es kann auch ein anderes Tier sein. Trainingsziel ist zunächst, dass mein Pferd diesen Be- wegungsablauf kennen lernt. Ein wei- teres Ziel ist es, das Rind so einseitig zu treiben, dass es ein schöner Zirkel wird. Erst wenn eine Seite gut klappt, darf die andere Seite trainiert wer- den. Möchte ich aus dem Zirkel links herum die Seite wechseln, verlangsame ich das Tempo, während ich um das Rind herumreite. Eventuell nehme ich das Pferd einen Schritt zurück (falls nötig, das heißt, falls das Rind nicht nach vorne wegläuft), und reite dann in die neue Richtung nun rechts, also auf die andere Seite des Zirkels. Pfer- de haben eine gute und eine schlechte Seite. Am besten fängt man mit der besseren Seite an, da das Rind anfangs schneller ist und das Pferd so mehr Chance hat, dieses zu kontrollieren. Hat sich das Rind beruhigt, nehme ich die schlechtere Seite meines Pferdes. So kann ich relativ sicher ein Aus- brechen des Rindes aus dem Zirkel vermeiden.




Westernreiten: Ranchpferde ausbilden und trainieren
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Quelle wittelsbuerger.com

 

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Teil 1: Ranchhorse-Trail