|  | Auch 
                für den Reiter ist es nicht angenehm, wenn das Pferd imKreise läuft und dabei eine andere Fußfolge hat. In 
                der Reiterfachsprache
 nennen wir das einen »Außengalopp«. Dieser Galopp 
                fühlt
 sich dann irgendwie holperig an. Wir müssen darum unserem 
                Pferd
 zu verstehen geben, mit welchem Fuß es den ersten Galoppsprung
 machen soll. Danach richtet sich dann, wie die anderen Beine sich
 bewegen. Der Galopp muss darum auf besondere Weise vorbereitet
 werden.
 
 Wie das geschieht, erkläre ich dir zunächst einmal für 
                den
 Rechtsgalopp: Du setzt dich leicht verdreht in den Sattel. Das 
                bedeutet,
 deine linke (oder äußere) Hüfte geht etwas nach 
                hinten,
 die rechte (innere) Hüfte etwas nach vorne. Der Oberkörper 
                geht
 mit, sodass deine Nase und dein Bauchnabel in einer senkrechten
 Linie sind. Das hat den Zweck, dass du nun dein linkes (also
 äußeres) Bein weit nach hinten legen kannst. Etwa zwei 
                Handbreit
 sollten es schon sein. Erst dann kommen nacheinander die Hilfen.
 
 Gewicht: 
                Gib Gewicht in den inneren (also rechten) Steigbügel.Du rutschst damit etwas mehr nach außen, also nach links 
                und
 sitzt hauptsächlich auf der linken Pobacke (Seite 72).
 
 Schenkel: Der linke, nach hinten gelegte Schenkel gibt 
                Schenkeldruck
 und treibt, damit das linke Hinterbein des Pferdes den ersten
 Galoppsprung macht (siehe Kasten links). Der rechte Unterschenkel
 bleibt ohne Druck vorne am Sattelgurt liegen (Seite 75).
 
 Zügel: Man sollte mit den Zügeln vor dem ersten 
                Galoppsprung
 ruhig etwas Kontakt zum Pferdemaul haben (was das bedeutet
 steht auf Seite 79). Doch beim ersten Sprung unbedingt loslassen!
 Sonst reißt die Trense das Pferdemaul zurück, da der 
                Pferdekopf
 beim Angaloppieren nach vorne geht.
 
 Stimme: Ein langes schmatzendes Küsschen ist das 
                Stimmkommando
 fürs Angaloppieren. Je länger du so ein Küsschen 
                ziehen
 kannst, um so leichter versteht dich dein Pferd.
 
 Für den Anfänger: Am wichtigsten sind 
                für das Angaloppieren der
 Schenkeldruck mit dem äußeren Bein und die Stimmhilfe, 
                also das
 Küsschen.
 
 Für alle: Möchtest du in den Linksgalopp, 
                geschieht alles eben seitenverkehrt:
 Das Becken dreht sich so, dass die rechte Hüfte etwas nach 
                hinten geht und die
 linke etwas nach vorne. Du gibst Gewicht
 auf den linken Steigbügel. Das rechte Bein legst du nach 
                hinten und
 gibst damit den Schenkeldruck.
 
 Worauf du achten solltest:
 
 - Wenn du aus dem Trab heraus angaloppieren willst, dann ist
 es sehr wichtig, dass du das Tempo kontrollieren kannst. Wenn
 das Pferd schon im Trab viel zu schnell ist und in einen regelrechten
 Renntrab verfällt, dann verlierst du im Galopp erst recht 
                die
 Kontrolle. Also nur dann angaloppieren, wenn das Pferd ruhig,
 gleichmäßig und kontrolliert im Trab läuft.
 
 - Wenn das Pferd falsch herum angaloppiert, dann hast du meistens
 den äußeren Unterschenkel nicht weit genug nach hinten
 gelegt. Gehe zurück in einen langsamen Trab oder Schritt 
                und
 versuch es noch mal.
 
 - Durch das Gewicht im inneren Steigbügel hilfst du dem Pferd,
 wenn es noch nicht so gut ausgebildet ist. Denn es will unter 
                dein
 Gewicht treten (vergleiche Seite 72) und damit fällt es ihm 
                leichter,
 richtig anzugaloppieren.
 
 - Manchmal führt der äußere Schenkeldruck mit 
                dem zurückgelegten
 Bein dazu, dass das Pferd zu sehr nach innen, zur Mitte
 der gedachten Kreisbahn, ausweicht. Dann musst du dein inneres
 Bein einsetzen, das ganz normal am Gurt liegt, und durch den
 Schenkeldruck oder durch leichtes Klopfen das Pferd etwas herausdrücken.
  
                - Achte unbedingt darauf, dass deine Hände mit der Galopp-Bewegung mitgehen, schon beim ersten Galoppsprung. Beobachte mal 
                vom Boden aus,
 wie ein Pferdekopf sich im Galopp bewegt.
 Du verstehst dann schnell, dass man mit starren Händen
 das Pferd bei jedem Galoppsprung abbremst oder ihm sogar weh tut
 
 - Beim Angaloppieren kann es leicht
 passieren, dass deine Schultern nicht
 mehr waagerecht bleiben und die innere
 Schulter absackt. Dadurch wird dein
 Pferd in eine falsche Richtung gedrückt.
 Um das zu vermeiden,
 kannst du die innere Hand etwas höher
 halten. Im Rechtsgalopp ist also die
 rechte Hand etwas höher, im Linksgalopp
 die linke.
 
 
 
 
  
 
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