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2019 waren noch 119 Hengste einbezahlt - somit hat die DQHA
innerhalb von nur sechs Jahren rd. Dreiviertel der einbezahlten
Quarter Horse-Hengste verloren,
mit weitreichenden Konsequenzen für die Regiofuturitys und Futuritys,
was die Starterzahlen und Preisgeld angehen wird.
Die Einnahmen aus der Stallion Service Auction 2024 sanken
bereits auf 63.125 EUR (siehe
hier), mit nur noch 32+ Hengsten wird das zu erwartende Preisgeld
für die kommende Futuritysaison 2026 auf ein absolutes Minimum
fallen. Aktuell sind es rd. 23.000 EUR, von denen 10% auf den
Regionalgruppenfuturitys 2026 und 90% auf der DQHA Futurity/ Maturity
2026 entfallen.
Hinzu kommen Zweifel an der Verlässlichkeit der Futurityrücklagen,
nachdem der DQHA-Vorstand seit 2022 die Abgabe von Rechenschaftsberichten
verweigert. Auch der Jahresabschluss 2024 ist bislang noch nicht
erstellt worden. Die Modalitäten für eine Einzahlung
tragen ebenfalls nicht dazu bei, diese Zweifel zu zerstreuen.
Starterzahlen der DQHA-Hauptfuturity in Münster auf dem
Niveau der Regiofuturity Sachsen/ Thüringen
Mit diesen Entwicklungen korrespondieren auch die Starts auf der
DQHA Futurity - diese sind ebenfalls in diesem Jahr auf einem
neuen Minimum mit aktuell 156 Starts.
Damit liegt jetzt das Startniveau der DQHA-Hauptfuturity in Münster
ungefähr auf der Höhe der DQHA-Regionalgruppenfuturity
Sachsen/Thüringen in Cunersdorf (siehe
hier).

Was sind die Gründe für die geringe Beteiligung?
Ein Grund für das abflachende Interesse an der DQHA SSA ist
sicherlich die seit einigen Jahren quasi stillgelegte Promotion
für dieses Zucht-Förderprogramm: In 50 von 52 Wochen im Jahr
ist von der DQHA Stallion Service Auction nichts zu sehen, die
Vermarktung der teilnehmenden Hengste ist kaum wahrnehmbar. Ein
SSA-Hengstkatalog wie aus dem Jahr 2021 "steht leider aktuell
nicht zur Verfügung" (siehe
hier), die SSA-Auktionsseite wurde erst vor wenigen Tagen
beworben (siehe
hier).
Schon hier läge seit Langem ungenutztes Potential, das in
früheren Jahren wie selbstverständlich gehoben wurde
und weder Quantenphysik noch Raketenwissenschaft darstellt. Aber
wissen Sie noch, was ein "DQHA SSA Platinum Hengst"
ist (Auflösung
hier) oder wieviel Geld ein DQHA All-Time Leading Sire oder
All-Time Leading Breeder bereits verdienen konnte mit der DQHA
Futurity (Auflösung
hier)?
Will der DQHA-Vorstand sein Zuchtförderprogramm still beerdigen?
Bereits vor drei Jahren wurde DQHA-Präsident Stephan Göb damit
zitiert, die Einzahlung von Hengsten wie bei der DQHA SSA sei
„Bullshit“, er strebe eher ein Einzahlungsprogramm wie bei der
EWU oder anderen Verbänden an, um die Futurity zu „attraktivieren“.
In den Folgejahren scheiterte der DQHA-Vorstand dann immer wieder
am Widerstand der Mitglieder, diese Pläne auch umzusetzen.
Die bewusste, regelwidrige Ehrung eines Futurity Champions
und Durchführungen der Futuritys in den Vorjahren erhöhen
das Vertrauen in das Programm nicht im Mindesten (siehe
hier).
Sollte
also im DQHA-Vorstand von Präsident bis Futuritybeauftragten
tatsächlich der feste Wille existieren, die Stallion Service
Auction, immerhin seit 1984 das älteste und größte private Zucht-Förderprogramm
für Westernpferde, zu beerdigen, dann müssen sich die DQHA-Mitglieder
und darunter vor allem die Quarter Horse-Züchter fragen, weshalb
sie DQHA-Mitglied sind, wenn die DQHA ihr letztes Alleinstellungsmerkmal
verlöre.
Kein Champion of Champions 2025 - die DQHA Futurity hat
ein Make-Over verdient
Fünf Hengstfohlen und dreizehn Stutfohlen gingen am 1. Oktober
1983 auf der "1. DQHA Fohlen Halter Futurity" im Rahmen der Dt.
Meisterschaft Westernreiten in der Aachener Soers an den Start.
43 Jahre später, am 8. Oktober 2025, ging kein (!) Absetzer mehr
an den Start zur Kür zum "beeindruckenden Champion of Champion"
(Pressetext
DQHA).
Das Konzept der DQHA
SSA, als Einstieg in die DQHA Futurity, ist seit 1984 relativ
simpel: Ein Hengstbesitzer zahlt seinen Hengst in das SSA-Programm
ein und erwirbt damit für dessen Nachkommen zehn Jahre lang die
Startberechtigung für die DQHA Futurity und Maturity, sowohl auf
der Hauptveranstaltung Q wie auch auf den Regiofuturitys.
Seit 2011 müssen die
Fohlen zusätzlich selbst nominiert, also in die Futurity einbezahlt
werden, um teilnehmen zu können. Ähnliche Programme haben die
NRHA Germany (Stallion Service Programm SSP) oder der PHCG (Select
Stallion Service Programm SSSP). Das eingezahlte Geld bzw. der
Erlös der versteigerten Decksprünge wird als Preisgeld an die
Nachkommen der SSA-Hengste ausgeschüttet, davon 10% an die Züchter.
Bislang wurden über 2 Millionen Euro ausgezahlt.

Eine Lösung: Mehr Promotion für die Hengste mit einem
tragfähigen Einzahlungsmodell kombinieren
Unbestritten ist, dass die DQHA Stallion Service Auction einer
Überarbeitung bedarf: Seit einigen Jahren sind die Hengstzahlen
deutlich rückläufig und liegen mit derzeit 32 Hengsten auf dem
niedrigsten Stand seit knapp 40 Jahren, mit allen Konsequenzen
für die (Regio-) Futuritys (Nachkommen, Starter, Preisgelder)
in den kommenden Jahren.
Ein Grund für
das abflachende Interesse an der DQHA-SSA ist sicherlich die seit
einigen Jahren quasi stillgelegte Promotion für dieses Zucht-Förderprogramm:
In 50 von 52 Wochen im Jahr ist von der DQHA Stallion Service
Auction nichts zu sehen, die Vermarktung der teilnehmenden Hengste
erfolgtdurch die DQHA - wenn überhaupt - unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
Die vorsätzliche Ehrung eines Futurity Champions im Jahr
2021, der gar nicht Futurity-startberechtigt war (siehe
hier), oder die Durchführung einer regelwidrigen Futurity
in Wenden im Jahr 2023 (siehe
hier) erhöhen das Vertrauen in das SSA-Programm nicht
im Mindesten (siehe
hier), genauso wenig wie DQHA-Präsident Stephan Göb,
der die DQHA Stallion Service Auction & Futurity mehrfach
als „Bullshit“ bezeichnet haben soll (siehe
hier).
Genau hier liegt aber seit dem Jahr 2020 ungenutztes Potential,
das in früheren Jahren wie selbstverständlich gehoben
wurde, denn ein
anderer Lösungsansatz als die Erhöhung der Gebühren für Jungpferde
müsste sein, die eigentliche Einnahmequelle für die DQHA
Futurity wieder attraktiver zu gestalten: Die Stallion Service
Auction.
Wenn die Hengsthalter wieder mehr Leistungen für die Einzahlung
ihres Hengstes zurückbekommen, z.B. in Form von kostenloser Promotion,
kann die DQHA-SSA schnell wieder interessant werden.
- Wieso erhalten Hengsthalter nicht eine kostenlose Anzeige im
Verbandsmagazin für ihren Hengst,
- kontinuierlicher, über das gesamte Jahr verteilte Promotion
in den Social Media-Kanälen oder
- vergünstigten Services aus dem DQHA-Dienstleistungsangebot?
- Oder wissen Sie noch, was ein "DQHA SSA Platinum Hengst"
ist (Auflösung
hier) oder
- wieviel Geld ein DQHA All-Time Leading Sire oder All-Time Leading
Breeder bereits verdienen konnte mit der DQHA Futurity (Auflösung
hier)?
Zusätzlich kann eine verstärkte Promotion durch eine Veränderung
des Einzahlungsmodells nach dem Tragfähigkeitsprinzip kombiniert
werden nach dem Vorbild der NSBA:
Nicht mehr die Höhe der Decktaxe ist entscheidend für den Einzahlungsbetrag,
sondern die Anzahl der Stuten auf dem Deckbericht des Hengstes.
Für Hengste mit weniger Deckstuten kann man die Stallion Service
Auction durch einen geringeren Sockelbetrag wieder attraktiver
gestalten, Hengste mit mehr Stuten können höhere Einzahlungsbeträge
besser ausgleichen.
Zudem reagiert ein solches Modell flexibler als die Höhe
der Decktaxe auf das wirtschaftliche Umfeld: In "zuchtstarken"
Jahren mit mehr Deckstuten können höhere Einzahlungsgebühren besser
verkraftet werden, in schwächeren Jahren wie jetzt kommt man den
Hengsthaltern automatisch mehr entgegen.
Deshalb ist die DQHA Stallion Service Auction so wichtig: Zuchtförderung
ist nicht gleich Jungpferdeförderung
Offensichtlich ist es aber noch zu simpel, wenn DQHA-Vorstände
offensichtlich vergessen, dass der zentrale Unterschied zwischen
einem Zucht- und einem Sportverband die Zuchtförderung ist, während
Sportverbände vor allem das Ergebnis der Zucht im Fokus haben,
nämlich die (Jung-) Pferde.
Der Vergleich eines Zuchtförderprogramms wie der DQHA SSA und
Futurity z.B. mit einem Nachwuchsförderprogramm wie dem EWU-Jungpferdeprogramm
hinkt daher ein einigen Stellen:
1) Die DQHA Stallion Service Auction fördert die Zucht, die
DQHA Futurity im Anschluß daran die Nachwuchspferde
In der Stallion Service Auction kommen ausschließlich die Züchter,
also die Hengstbesitzer einerseits und Stutenbesitzer andererseits,
zusammen. Damit ist die SSA ganz konkret eine Initiative zur Förderung
der Zucht, nicht der Jungpferde. Ein Jungpferdeprogramm wie die
EWU hat die DQHA bereits seit 1983 – sie heisst Futurity/ Maturity.
2) Das EWU-Jungpferdeprogramm belohnt die Nominierenden
Nun mag man über die Preisgeldsummen diskutieren, wenn man
heutzutage die DQHA Futurity mit dem EWU Jungpferdeprogramm vergleicht,
aber ein zentraler Unterschied bleibt: Während 10% der Preisgeldern
der DQHA Futurity fest an die Züchter der teilnehmenden Quarter
Horses ausgeschüttet werden, verteilt das EWU-Jungpferdeprogramm
das Preisgeld an die Nominierenden der Jungpferde - das müssen
nicht zwangsläufig die Züchter der Pferde sein (siehe
hier).
3) Ein Wegfall der SSA wird die Teilnahme an der Futurity
deutlich teurer machen
Die grösste Quelle für die Preisgelder der Futuritys sind die
Einnahmen aus der Stallion Service Auction. Wer die SSA also streichen
will, muss gleichzeitig die Nominierungsgebühren für die Pferde
massiv anheben und damit die Teilnahme der Jungpferde an der Futurity
und den Regiofuturitys.
Müssen Züchter dann wohlmöglich für Fohlen keine 25 EUR mehr,
sondern 200 EUR oder mehr Nominierungsgebühren zahlen?
4) Ohne die Stallion Service Auction wird die DQHA ein Sportverband
wie jeder andere auch
Die DQHA ist der älteste deutsche Zuchtverband für Quarter Horses,
bei dem die Züchter das letzte Wort haben. Ob es also der Wunsch
der Hengsthalter ist, in Zukunft auf die Möglichkeiten einer SSA
zu verzichten, und ob die Züchter bereit sind, in Zukunft deutlich
höhere Einzahlungsgebühren für ihre Jungpferde zu zahlen, kann
und wird nur eine Mitgliederversammlung entscheiden.
Seit 2021 beugt
der DQHA-Vorstand regelmäßig seine eigenen Regelwerke
2024:
Auch die DQHA Reining Futurity 2024 in Kreuth findet irregulär
statt
2024:
Auch die DQHA Reining Maturity 2024 in Bitz findet irregulär statt
2023:
DQHA Cowhorse- und Reining-Futurity in Wenden wurde regelwidrig
durchgeführt
2022:
DQHA lässt Mitglieder über regelwidrige DQHA Q22 Futurity in Aachen
abstimmen
2021:
Nicht einbezahlt, nicht nominiert - wie man trotzdem ein Futurity
Champion 2021 wird
DQHA
Stallion Service Auction & Futurity: Ist Europas ältestes Zuchtförderprogramm
„Bullshit“?
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Bildnachweise: horsemotion, Lux, Weyand
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