|  | Ihr Mann Lars erhält seine päventive physiotherapeutische 
                Betreuung nicht im Sattel, sondern auf der Pritsche. Da heißt 
                es Recken und Strecken für den Profi-Reiter. "Die häufigsten 
                Probleme der Springreiter liegen im Lendenwirbelbereich und in 
                der Oberschenkel-Muskulatur", erklärt die Physiotherapeutin. 
                "Die Innenmuskulatur der Oberschenkel, die Adduktoren, haben 
                die äußere Außenmuskulatur, die Abduktoren, als 
                Gegenspieler. Das Verhältnis dieser beiden Muskelbereiche 
                muss ausgewogen sein, um langfristig belastbar zu sein. Ist es 
                das nicht, wie bei Lars Nieberg, entsteht eine Muskeldisbalance: 
                Der stärker genutzte Muskel wird zu einseitig belastet", 
                erläutert Behrens. Die Lösung des Problems: Dehnen und 
                Lockern der Muskeln sowie gezielte Übungen, um sie zu stärken. 
                Das Prinzip, die Gegenspieler ausgewogen zu beanspruchen, zieht 
                sich durch den ganzen Körper. Hat ein Springreiter, dessen 
                Rücken aufrecht sein soll, Probleme in der Lendenwirbelsäule, 
                so liegt die Ursache nicht zwangsläufig in diesem Bereich. 
                Hier spielt die Beschaffenheit der gegenüberliegenden Bauchmuskeln 
                und der schon erwähnten Adduktoren eine wichtige Rolle. "Dass 
                sich Frauke Behrens nicht nur an den Problemzonen orientiert, 
                sondern eine ganzheiltliche präventive Behandlung bietet, 
                gefällt mir sehr gut", resümiert Lars Nieberg seine 
                physiotherapeutische Erfahrung.
 
 Die Muskulatur rund um Fußgelenke, die als Stoßdämpfer 
                dienen, Schultern, Hüfte und Becken müssen locker sein. 
                Der Schwung des Pferdes geht durch das Becken in die Wirbelsäule, 
                hoch durch die Halswirbel und den Kopf. So kann der Reiter harmonisch 
                mit der Bewegung des Pferdes mitgehen. "Hat ein Mensch eine 
                Blockade, zum Beispiel im Kreuz-Darmbeingelenk, so wird die Muskulatur 
                einspringen, um die Belastung zu kompensieren. Sie wird unregelmäßig 
                oder zu stark beansprucht, und daraus resultieren dann Muskelverspannungen 
                und -überreizungen". Liegt die Blockade im Brustwirbelsäulenbereich, 
                so kann dies auch Ursache für eine unruhige Kopfhaltung sein.
 Das Beheben bestehender Verspannungen ist jedoch nicht mit einem 
                Gang in die Praxis getan: Ein bewusster Umgang mit dem eigenen 
                Körper und regelmäßige Übungen sollten, wie 
                bei einem Kurzstreckenläufern auch, die Regel sein.
 
 "Gute Dressurreiter merken oft selbst, wo es bei ihnen hakt 
                und zwickt, meist auch im Kreuz-Darmbein-Gelenk. Hilfreich ist 
                für Dressurreiter das Schulen der Koordination", fügt 
                Behrens dazu. Ex-Bundestrainer Klaus Balkenhol stimmt ihr zu: 
                "Über die Arbeit an der Muskulatur des Reiters wirken 
                wir positiv auf das Wohlergehen unserer Pferde ein. Denn nur ein 
                spannungs- und schmerzfreier Reiter kann optimal sitzen und auf 
                das Tier einwirken. Somit ist die physiotherapeutische Arbeit 
                von Frauke Behrens von großer Bedeutung".
 "Doch ganz gleich in welcher Reitweise man sich zu Hause 
                fühlt, ob man Amateur oder Profireiter ist - ein gesunder, 
                starker und vor allem schmerzfreier Körper sollte das Ziel 
                sein. Das ist mein Ziel bei der präventiven physiotherapeutischen 
                Betreuung von Reitern", fasst die Sprakensehlerin ihre Arbeit 
                zusammen.
 
 Inwieweit sich der Wunsch der Norddeutschen, Physiotherapie in 
                der Reiterwelt genauso zu etablieren, wie in der restlichen Sportwelt, 
                erfüllt wird, steht allerdings noch in den Sternen.
 
 Frauke 
                BehrensAuf internationalen Turnieren betreute Frauke Behrens, die für 
                ein Sportinstitut arbeitete, die Reiter und erkannte dabei deren 
                Bedarf an Physiotherapie. Ob Klassisch, Dressur, Western oder 
                Freizeit - die Einwirkung der Reiter in den unterschiedlichen 
                Reitweisen unterscheidet sich zwar, doch muss der Sitz in allen 
                Disziplinen über dem Schwerpunkt des Pferdes einwirken. Nur 
                ein Reitersitz, der losgelassen ist und dabei nicht zu viel oder 
                zu wenig Spannung aufbaut, führt zu reiterlichem Erfolg. 
                Zusammen mit Susanne Fritz erarbeitete die Physiotherapeutin, 
                die seit zwei Jahren eine eigene Praxis in Sprakensehl hat, ein 
                Konzept, durch das sie Reitern in Ihren Kursen zum besseren Sitz 
                verhilft.
 
 Internet: www.reiterphysiotherapie.de
 
 
 
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