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 Dr.agr. Dr.agr. habil.
 Ines von Butler-Wemken
 ist Expertin 
                für für den Bereich Vererbung/Genetik im wittelsbuerger.com-Expertenforum. Dorthin 
                gelangen Sie hier. | Fohlen 
                mit den sehr hellen Deckhaaren, aufgehellter Körperhaut und 
                hellgrünen Augen können zur Überraschung der Züchter 
                aus Grundfarbträgern in Kombination mit Cream-Genträgern 
                entstehen. Mit einem Gentest werden solche „Cremellos“ 
                meist regelmäßig dann jedoch als Einzelgenträger 
                für Cream und für Pearl aufgedeckt.  Für Pearl steht 
                seit 2006 ein Gentest zur Verfügung. Er wurde von US Wissenschaftlern 
                ursprünglich zur Aufklärung des sog. „Barlink-Factors“ 
                im American Paint Horse erarbeitet. Die Pearl Erbanlage wird von 
                den Einzelgenträgern im Normalfall äußerlich unerkannt 
                getragen. Bei Füchsen und Braunen Pferden können leicht 
                aufgehellte Hautbereiche beobachtet werden. Bei Pearl-Doppelgenträgern 
                kommt es, soweit bisher bekannt, bei Füchsen zu einer gleichmäßigen 
                Aufhellung von Deckhaaren, Mähne und Schweif, die oft einer 
                hellen Aprikosenfarbe gleicht. Die Körperhaut wird ebenfalls 
                aufgehellt, die Augenfarbe ist häufig hellbraun. Auch bei 
                Braunen und Dunkelbraunen sind, wenn sie zugleich zwei Pearl-Erbanlagen 
                tragen, deutliche Aufhellungen der Körperhaare beschrieben. 
                Diese Doppelgenträger sind nicht selten auch den Pferden 
                mit der „Champagne“ Aufhellung äußerlich 
                sehr ähnlich. 
 In Kombination mit einer Cream-Aufhellung des Pferdes (Palomino 
                beim Fuchs, Buckskin bei Braunen, äußerlich unerkannt 
                beim Rappen), die ebenfalls getestet werden kann, entstehen bei 
                Pearl-Einzelgenträgern sehr helle Farbtypen (Palomino-Pearl, 
                Pseudo-Cremello, Pseudo-Perlino) die regelmäßig auch 
                aufgehellte, meist blau-grüne Augenfarben haben. Die hellen 
                Fohlen fallen zur Überraschung der Züchter meist aus 
                Grundfarbkombinationen mit Palomino, Buckskin oder Cremello und 
                werden nicht selten dann mit „Albino“ oder „Cremello“ 
                eingetragen. Im letzten Jahr hat mir eine Quarter Horse Züchterin 
                von einem solchen extrem hellen Fohlen aus der Verpaarung Fuchsstute 
                mit Schwarzbraunem berichtet. Hier wurde das Fohlen mit der Grundfarbe 
                Fuchs und als Pearl- und Cream-Einzelgenträger, die Mutter 
                des Fohlens mit Pearl-Einzelgenträger und der Vater mit Cream-Einzelgenträger 
                identifiziert. So bringt in Zweifelsfällen nur ein Gentest 
                auf Cream und Pearl, eindeutige Sicherheit.
 Die Pearl Farbaufhellung 
                wird im Spanischen Pferd und im Western Horse bisher unter anderem 
                mit den Bezeichnungen Apricot, Barlink Factor oder Pearl geführt. 
                Im Spanischen Pferd (Andalusier, Lusitano, Paso, Spanischem Mustang) 
                werden die besonderen Farbtypen schon seit langem mit Pearl beschrieben. 
                Im Quarter Horse und American Paint lässt sich die Farbaufhellung 
                auf eine Stutenlinie zurückführen, die im American Paint 
                den bekannten Haltervererber BARLINK MACHO MAN hervorbrachte, 
                weshalb sie dort zunächst auch unter der Bezeichnung Barlink 
                Faktor bekannt geworden sind. Mit den molekulargenetischen Arbeiten 
                stellte sich dann heraus, dass der „Barlink Factor“ 
                im Western Horse der Pearl Aufhellung im Spanischen Pferd identisch 
                ist, was wahrscheinlich auf die gemeinsame Rassengeschichte zurückzuführen 
                ist.     
                
 Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen 
                gerne weiter,
 z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
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