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Ein Highlight am Vormittag war sicherlich die gekonnte Vorführung von Ute Holm 
und Diana Royer von der Five Star Ranch zum Thema Galoppwechsel beim Westernreiten. 
Gekonnt und unterhaltsam arbeiteten Ute und Diana die typischen Merkmale des flach 
gesprungenen Galoppwechsels heraus, erläuterten den langsamen Aufbau des Trainings 
und all die wichtigen Elemente, die der Westernreiter schon von Anfang an in jeder 
Phase des Galoppwechseltrainings berücksichtigen muss, damit nicht letzten Endes 
seine lange und mühevolle Arbeit mit dem Pferd doch vergebens war. Vor allem die 
völlige Unabhängigkeit des Galopps in Bezug auf die gerittene Hand und die Hufschlagfiguren 
wurde immer wieder betont, ebenso die Wichtigkeit, jederzeit ein völlig gelassenes 
und locker galoppierendes Pferd zu haben und diese Gelassenheit immer wieder zu 
sichern und wiederherzustellen Erwartungsgemäß wurde eine kurze Sequenz "People 
Cutting" mit besonderem Applaus bedacht, ebenso wie Utes nachmittägliche Cutting-Demonstration 
an der Cuttingmaschine weithin vernehmliche Anerkennung fand.  Das 
Thema Galoppwechsel wurde auch in Vorführungen anderer Aussteller demonstriert, 
und es gab eine Reihe an Vorführungen zum Thema Horsemanship, u.a. von Birger 
Giesecke, der sich dieses Mal mit Vollblutarabern zeigte.  Im 
Großen Ring der Halle 6 hatten die Westernreiter immer mal wieder Gelegenheit, 
vor vollbesetzten Tribünen ihre Reitweise und ihre Pferde zu präsentieren, und 
das taten sie auch unter viel Beifall. 
 Mit 
einiger Skepsis blickte manch einer dem Reining-Cup-Ersatz entgegen: Satte 45 
Minuten lang sollte Bundestrainer Kay Wienrich über Reining referieren. Pünktlich 
um High Noon ritt Kay in die Arena ein, auf seinem kalifornisch ausgebildeten, 
mit Spadebit und Romals gezäumten Ranchpferd und mit einem Lasso bewaffnet. Warum 
reiten Westernreiter mit einer Hand? Diese Frage beantwortete er als Einleitung 
mit praktischen Beispielen. Er durchritt ein Tor, liess das Lasso fliegen und 
fing eine Holzkuh, demonstrierte dann nicht nur das Handpferdreiten, sondern auch, 
wie man dieses Handpferd vom einhändig gerittenen Reitpferd aus richtig schulen 
kann: Indem man es um das Reitpferd herum longiert, Schulter- und Hinterhandkontrolle 
mit Hilfe des Reitpferdes etabliert, das Handpferd in jede beliebige Richtung 
schicken und es an allerlei Dinge so ganz nebenbei gewöhnen kann. Eine kurzweilige 
und lehrreiche Demonstration, die die Zuschauer gut einstimmte und nebenbei einiges 
an Natural-Horsemanship-Hokuspokus an den rechten Platz setzte.  
 Danach 
folgte eine Einführung in die Reiningmanöver, demonstriert durch die erfolgreichen 
Turnierreiter Fee Clemens, Sylvia Heinen und Daniel Klein. Man erfuhr Grundsätzliches 
über die gewünschte Bewegungsmanier des Reiningpferdes, aber auch über individuelle 
Unterschiede in der Manier, über das, was man antrainieren kann, und das, was 
nur über Training von vorhandenem Talent möglich ist. Die Manöver wurden einzeln 
vorgestellt und ihre Ausführungen wurden für verschiedene Ausbildungsstufen demonstriert. Für 
den letzten Block kam noch Sylvia Jäckle hinzu, die eine Demo-Pattern, von Daniel 
Klein geritten, aus der Sicht der Richterin kommentierte. Anschließend ritten 
die Jugendliche Sylvia Heinen und Daniel Klein diese Pattern unter Wettbewerbsbedingungen 
mit angekündigten Abstrichen beim Sliding Stop (der Boden gab mal wieder nichts 
her), und Sylvia bewertete diese Ritte und begründete anschließend ihre Scores. 
Alles in allem eine sehr unterhaltsame Dreiviertelstunde, die auch vom Publikum 
gut angenommen wurde. Western 
Meets Classic war auch auf dieser Equitana ein Thema. Den "Classic"-Teil übernahm 
die bekannte Vielseitigkeitsreiterin Bettina Hoy, für den Westernpart konnte sie 
Linda Leckebusch gewinnen - sie war willens, ein Springpferd zu reiten und es 
auch über einen kleinen Sprung hüpfen zu lassen. Und Linda war nicht nur willens, 
sondern auch in der Lage dazu. Bettina meisterte auch die ihr gestellten Aufgaben 
auf Lindas Trailpferd, dem bekannten Appaloosahengst Mr Sunny Royal Jack, und 
so zeigte sich mal wieder, dass die Unterschiede so groß gar nicht sind, wie viele 
meinen. 
 Der 
Westerntag klang immerhin traditionsgemäß mit dem Cutting Cup aus. Acht Reiter 
traten zu diesem Einladungsturnier an. Unter den strengen Augen der Richterin 
Dagmar Zenker wurden sie von einer Herde quirliger junger Limousins bis zum Letzten 
gefordert. Die Rinder hatten einen Herdenzusammenhalt, der eher an ein Schafherde 
oder Schwarmfische denken ließ, und so rächte sich jeder kleinste taktische Fehler 
der Reiter bitterlich. Lediglich Uwe Röschmann brachte seine enorme Erfahrung 
in jedem Moment gekonnt ein, hielt die lebhafte Herde ruhig und konnte das Vermögen 
von Michael Ohlhoffs Stute Trish La Dish voll zur Geltung bringen. Auch die Glücksgöttin 
verließ ihn nicht, und so gewann er die Prüfung mit einer Score von 72 mit überlegenem 
Abstand. Insgesamt zeigte die Prüfung ganz besonders, wie spannend und interessant 
Cutting sein kann und wie leicht eine ansonsten gute Arbeit an der Kuh durch beispielsweise 
ein Zögern vom Bruchteil einer Sekunde oder eine unpassende Reaktion im Eifer 
der Ereignisse zunichte gemacht werden kann.
 Die Ergebnisse
 
 1. Platz Uwe Röschmann Trish La Dish
 2. Platz Melanie Georg Rainboon Man
 3.Platz Ute Holm Borregos Sure Shot
 4. Platz Enja Libor Dmac Termintior
 5. Platz Roel Breeur CD Nick Name
 6. Platz Jörg Pasternak GM Freckles
 7. Platz Wolfgang Domnick Skeets Tivio
 8. Platz Malte Döring Talk About Jason
 
 
 
 Zum 
Schluss möchte ich noch die Limited Rodeo Riders erwähnen. Sie boten eine kurze, 
knackige Show ohne besondere Höhepunkte, aber mit viel Tempo und vor allem Spass. 
Barrel Race, Pole Bending und noch einige Speed-Disziplinen aus dem Rodeo-Bereich 
führten sie vor. Wenn auch reiterlich gesehen keine hervorragenden Glanzleistungen 
zu sehen waren, so haben die Limited Rodeo Riders (und nicht nur diese Rodeo- 
und Stunt-Truppe) dem mittlerweile etablierten Westernsport doch etwas Wichtiges 
voraus: Sie selbst haben viel Spaß bei der Sache, und sie verstehen es, das Publikum 
mitzureißen und es zum Lachen und Mitfreuen zu bringen. Fähigkeiten, die im so 
genannten "seriösen" Westernsport weitgehend verschwunden sind. Da könnte man 
ruhig mal drüber nachdenken.  
 
 Fragen? 
Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B. Ute Holm 
und Christian Meyer für den Bereich Cutting.
 Zum 
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
 
 
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