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Lernen, lernen, lernen : Zwei Richteraspiranten auf dem Weg zur AQHA-Karte
 
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AQHA-Richter zu werden, ist keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft, denn der Weg dorthin ist lang und nicht unbeschwerlich. Und Vorbereitung und Prüfung setzen viele Kenntnisse voraus.
20 US-Richteraspiranten nahmen dennoch im April diesen Jahres die Hausforderung an, die in der zweieinhalb-tägigen Prüfung mündete. Das Magazin GoHorseShow begleitete zwei davon und lässt Laura Kathryn Gilmer und Bruce Walquist ihre Gedanken vor, während und nach der Prüfung beschreiben.
Laura aus Tennessee hat bereits 18mal den Quarter Horse Congress gewonnen, war mit 11 der jüngste AQHA High Point-Champion überhaupt und hat bereits die Richterkarten von NSBA, APHA, NRHA und PHBA
Bruce aus Texas ist vielfacher Congress und World Champion Trainer sowie Vorsteller, sein Sohn ist AQHYA World und Congress Champion.

Frage: Warum wollten Sie AQHA-Richter werden?
Laura Kathryn Gilmer: Weil ich innerhalb der AQHA auf höchstem Level tätig sein will, die Richtertätigkeit erlaubt es mir, ohne dass ich als Trainer oder Vorsteller jedes Wochenende auf einem Turnier zu sein.
Bruce Walquist: Ich bin immer wieder von der AQHA gefragt worden, doch die Richterkarte zu machen. Aber bislang war ich mit Trainieren, Vorstellen und meiner Familie viel zu beschäftigt dafür, jetzt habe ich das Alter, um es zu tun.

Frage: Wann haben Sie sich zur Richterprüfung entschlossen?
LKG: Ich hatte es schon 2005 versucht, wurde aber abgelehnt, weil mir noch Richterfahrung fehlte. Also hab ich zuerst meine anderen Karten gemacht.

Frage: Wie haben Sie sich für die Prüfung vorbereitet? <
BW: 30 Tage vor der Prüfung veranstaltete die AQHA eine excellente Schulung für Richteraspiranten. Verschiedene Fachleute wie Bill Ink, Joe Carter, Robbie Schroeder, Leslie Lange, Charlie Cole, Michael Colvin und Lainie Deboerkamen und schulten uns in ihrem Fachgebiet. Zwar ist das Seminar nicht verpflichtend, aber ich kann es jedem nur dringend ans Herz legen, der eine AQHA-Karte machen will.
Nach der Schulung habe ich das Regelbuch mehrmals hoch- und runtergelernt. Ich hab mir Merkkärtchen gemacht und mich selber abgefragt, denn manche Fehler werden in den Klassen ganz unterschiedlich mit Penalties geahndet. Das Auswendiglernen fiel mir natürlich in den Klassen leichter, in denen ich selber geshowt habe - da kannte ich ja die Regeln!

Frage: Tag 1 der Richterprüfung - der Rulebook Test
LKG: Beim Rulebook-Test mussten wir 100 Fragen beantworten, jede gab einen Punkt. Mindestens 80 Fragen musste man richtig beantworten, sonst war man direkt raus und konnte seine Sachen packen.
BW: Die Auswahl der Fragen war sehr fair, es gab keine bösen Fallen. Entweder man wusste die Antwort oder eben nicht.

Frage: Tag 1 der Richterprüfung - der Live Judging Test
LKG: Nach dem schriftlichen Test ging´s in die Arena, 15 Liveklassen galt es zu richten, in denen jeweils sechs Teilnehmer waren: Calf Roping, Heading, Heeling, Western Pleasure, Horsemanship, Showmanship, Working Hunter, Hunter Under Saddle, Equitation, Reining, Western Riding, Performance Halter Geldings, Yearling Mares, Two-year-old mares und Aged Mares.
Jede Klasse gab 100 Punkte, die Ergebnisvorgabe lieferten die AQHA-Richter Pete Kyle, Don Topliff und Joe Carter.
BW: Das Live Judging ist ein echter Wettbewerb mit den "Konkurrenten" neben dir. Man richtet nicht nur nach seiner eigenen Einschätzung, sondern überlegt auch, wie die Prüfkommission richten würde. Machst du das nicht, entgehen dir wichtige Punkte. Das habe ich selber in einigen Klassen erlebt, als ich meinen Stil gerichtet habe - und Punkte verlor...

Frage: Tag 2 der Richterprüfung - Interviews
LKG: Wir hatten ingesamt vier Interviews auf dem Programm: Cattle, Western, English und Judging Emphasis and Ethics. Mir wurden Fragen zu meiner Erfahrung in diesen Bereichen gestellt und einige Fragen zum Live Judging.
BW: Ich hatte keine Ahnung, was mich bei den Interviews erwartete. Vor allem wollten sie die Begründungen für meine Plazierungen im Live Judging hören und herausfinden, ob ich später dem Druck standhalten kann, wenn z.B. einmal Eltern eines schlecht plazierten Kindes kommen und mich nach den Gründen dafür fragen.

Frage: Tag 2 der Richterprüfung: Video Judging
LKG: Nach den Interviews mussten wir 15 unterschiedliche Pferde in den Klassen Working Hunter, Trail und Reining auf Video richten und jeweils die besten fünf plazieren. Lagen wir richtig, gab es jeweils 50 Punkte pro Klasse. Aber vor den Videos gab es jeweils erstmal wieder einen 25 Fragen-Test zu jeder Klasse.
Zum Schluß bekamen wir dann die Ergebnisse von Live- und Video Judging.
BW: Ich bin vorher von vielen Seiten vor dem Video Judging gewarnt worden, aber ich muss sagen - es war großartig. Die Zusammenstellung der Videos war sehr gut, man konnte alles sehen und jede Stange "klacken" hören, wenn ein Pferd sie im Trail berührte.

Frage: Tag 2 der Richterprüfung: Das Abschlußgespräch
LKG: Am letzten Morgen kam Alex Ross zu uns und fragte usn, wie wir uns fühlen würden. Mir viel auf, daß keiner seien Nase hoch trug, alle waren von den letzten Tagen geschlaucht.
BW:

Frage: Beschreiben Sie Ihre Gefühle, als sie fertig waren!
LKG: Ich war erschöpft, aber ich konnte mcih nicht entspannen, zu groß waren meine Bemühungen, die Prüfung zu bestehen.
BW: Als ich fertig war, dachte ich nur: "Ich werde das Rulebook die nächsten 30 Tage nicht anfassen". Das hab ich auch ein paar Tage durchgehalten, aber dann wollte ich einige Dinge nachsehen und nahm doch das Rulebook in die Hand. Jetzt merke ich, wie ich als Zuschauer auf Turnieren im Stillen "Penalty one, penalty three, jetzt Plus" mitzähle und die Ritte nicht nur aus einer Trainersicht, sondern auch aus der Richtersicht betrachte.

Frage: Was hat Sie am meisten Nerven gekostet?
LKG: Für mich war das Cattle Interview das Anstrengenste. Einige Fragen waren nicht leicht für mich, aber letzten Endes waren Turniererfahrung und Richtererfahrung sehr hilfreich für mich.
BW: Das Schlimmste ist die Ungewissheit, ob ich bestanden habe oder nicht. Im Alter von 50 noch mal für eine Prüfung zu büffeln, war nicht einfach für mich. Ausserdem kam Joe Carter zu mir und sagte: "Ich will dich schon seit 25 Jahren als Richter haben." Jetzt nicht bestanden zu haben, wäre also wirklich mein Fehler.

Frage: Haben Sie schon ein Gefühl, ob Sie bestanden haben oder nicht?
LKG: Ich glaube, ich war ziemlich gut, aber es hängt auch davon ab, wie gut die anderen waren. Ich hoffe aber, bestanden zu haben, weil ich nicht nochmal diese Prüfung machen will.
BW: Ich enthalte mich dazu, aber ich glaube, ich setze mich jetzt auf einen Zaun und warte, bis die Ergebnisse kommen (lacht).

Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
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