ls erster großer Themenblock wurde
über „Conformation und Lahmheit“ referiert. Das moderne Reitpferd wird durch die
Funktionalität seines Exterieurs bestimmt, war eine der wesentlichen Feststellungen.
Es wurde sowohl mit dem Vorurteil gebrochen, dass es im Rahmen der Halter Klassen
nur um „Gewicht und Masse“ geht, als auch damit, dass im Gegensatz zu Fohlenschauen
und Leistungsprüfungen die Korrektheit des Gebäudes zweitrangig ist. Für die Mehrheit
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war völlig neu, wie oft die Conformation eines
Pferdes bei den verschiedenen Performance Disziplinen ein wesentlicher Bestandteil
ist. Ausgangspunkt des
anschließenden Lehrstoffes war grundsätzlich das Herausstellen von Sinn und Zweck
der verschiedenen Disziplinen, um auf der Grundlage der Bewertungskriterien anschließend
an Beispielen das Richten zu erläutern. Fragen und das Einbringen von Erfahrungen
seitens der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer vertieften und rundeten die
Ausbildung ab. Schnell wurde allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Komplexität
der verschiedenen Disziplinen und Klassen deutlich. Höhepunkt am Freitag Abend
war dann eine Cutting Live Demonstration. Eigens dafür beschaffte Rinder sorgten
für die entsprechende Turnieratmosphäre und gaben allen Beteiligten einen intensiven
Einblick in die Turnierdisziplin Cutting. Photo:
Torsten Haier
Dem zweiten
Teil des Seminars, der Prüfung am Sonntag, stellten sich dann noch 18 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer. Regelbuchtest, Live Judging von acht Turnierklassen (Halter, Western,
Englisch) sowie Interviews forderten von den Beteiligten volle Konzentration.
Der erste Prüfungsteil war der Regelbuchtest. 50 Fragen aus allen Kapiteln des
Regelbuches stellte eine Herausforderung dar. Hier wurde weniger deutlich, wer
sich im Rahmen des Seminars aktiv beteiligt, sondern wer sich vielmehr intensiv
mit dem Regelbuch auseinander gesetzt hatte. Anschließend ging es zum Live Judging
in die Reithalle. Hier
galt es sich zunächst einmal selbst zu organisieren, denn es standen keine Ring
Stewards zur Verfügung. In einer schnellen Abfolge der verschiedenen Disziplinen
mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die komplette Bandbreite der wesentlichen
Halter und Performance Klassen bewältigen. Der Vorsitzende der DQHA Regionalgruppe
NRW und Mitglied des DQHA geschäftsführenden Vorstandes Hubertus Lüring ließ es
sich nicht nehmen seine aktuellen Turnierpferde zur Verfügung zu stellen, was
den Stellenwert der Veranstaltung gerade auch für die Region verdeutlichte.
Im Rahmen der abschließenden Interviews wurden den Richteranwärterinnen und -anwärtern
nicht nur allgemeine Fragen aus dem Regelbuch gestellt, sondern sie mussten vor
allem auch die eigenen Ergebnisse aus dem Live Richten vom Vormittag kommentieren.
Bei diesem Prüfungsteil wurde dann auch sehr schnell deutlich, wie Komplex das
Richtwesen und wie anspruchsvoll die Maßstäbe an die Richterinnen und Richter
sind. Es ist nicht nur erforderlich, eine Klasse richten zu können und auch zu
einem schlüssigen Ergebnis zu kommen, man muss dieses dann auch erklären und begründen
können. Nicht nur das reine Ergebnis ist von Bedeutung, sondern vor allem auch
der Weg dorthin. Döring QH um Jürgen Döring stellten nicht nur für die verschiedenen
praktischen Prüfungsteile eine perfekte Organisation zur Verfügung. Jürgen Döring
selbst ritt Pferde für die verschiedenen Prüfungen ab und Ehefrau Lizzy sorgte
für das leibliche Wohl am Prüfungstag. Während der gesamten Vorbereitung und Durchführung
des Seminars fühlten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der modernen
und repräsentativen Anlage wie zu Hause. Am
2. April führte die DQHA dann erstmalig in der über dreißig jährigen Geschichte
des Verbandes ein seitens der AQHA anerkanntes Showmanagementseminar durch. Hatte
Torsten Haier im Rahmen der diesjährigen DQHA Convention die Bedeutung der Novice
Klassen und das diesbzgl. Engagement der DQHA durch das Sponsoring der Schleifen
und Pokale für alle AQHA All-Novice Shows angekündigt, sollte mit diesem Seminar
die Grundlage für die Organisation und Durchführung gerade dieses Show Formats
erfolgen. 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz fanden
den Weg nach Marl, um sich in die Verantwortungsbereiche des Showmanagements und
die Tiefen des Regelbuches einweisen zu lassen. Erfreulich für die DQHA war in
diesem Zusammenhang vor allem, dass fast alle DQHA Regionalgruppen mit Vertretern
ihrer Vorstände anwesend waren. So
wurden zunächst einmal die verschiedenen AQHA Show Formate dargestellt und gegeneinander
abgegrenzt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die All-Novice Shows und Special
Events gelegt. Mit den All-Novice Shows hat die AQHA ein Konzept entwickelt, um
die Aus- und Weiterbildung mit einer anerkannten AQHA Show zu koppeln. Teilnehmerinnen
und Teilnehmer eines nahezu identischen Leistungsstandes können sich hier im Wettbewerb
messen. Positiv wurde aufgenommen, dass die AQHA alle All-Novice Shows mit einem
Betrag von $ 400,- unterstützt. Die Besonderheit der Special Events zeichnet sich
dadurch aus, dass bis zu zwei AQHA Disziplinen miteinander kombiniert und im Rahmen
der Show durchgeführt werden können. Hier kann in besonderem Maße auf die regionalen
Gegebenheiten und Bedürfnisse der Mitglieder eingegangen werden, da die sonst
obligatorischen Pflichtklassen entfallen. Ein
Schwerpunkt des Seminars war u.a. die Abgrenzung der Verantwortungsbereiche der
verschiedenen Turnieroffiziellen untereinander, sowie die Zusammenarbeit mit den
Richterinnen und Richtern. Neben den Formen der unterschiedlichen Mitgliedschaften
wurde ebenso thematisiert, wie sich auf das Informations- und Promotionsmaterial
der AQHA abgestützt werden kann. Nach der Mittagspause wurde in einem zweiten
Themenblock das offizielle „AQHA Showmanagement Guidebook 2007“ behandelt. Dieses
Handbuch stellt die wesentliche Grundlage für Planung, Organisation, Durchführung
und Nachbereitung von AQHA anerkannten Events dar und dient als gute Basis und
Nachschlagewerk für das Showmanagement. Abschluss des AQHA Showmanagementseminars
war dann die Beantwortung von Fragen und die Diskussion darüber, wie die deutsche
Turnierszene durch neue Ideen und Konzepte belebt werden kann. Alle Beteiligten
waren sich einig darüber, dass dieses Seminar wiederholt werden müsse, um mehr
Transparenz in die Turnierszene zu bringen und neue Impulse zu geben. Photo:
Torsten Haier
Abschließend
kann festgestellt werden, dass beide Seminare wieder in gewohnt professioneller
DQHA Weise vorbereitet und federführend unter Leitung von Michaela Kayser organisiert
und durchgeführt wurden. Es ist den Organisatoren erstmalig gelungen, die Verbindung
zwischen Richtwesen und Showmanagement im Rahmen der Ausbildung herzustellen.
Besonderer Dank des DQHA Vorstandes gilt Jürgen und Lizzy Döring und ihrem gesamten
Team als Gastgeber dieser beiden Seminare, Dagmar Zenker und Jürgen von Bistram
für ihre Kompetenz als Referenten, den teilnehmenden Reiterinnen, Reitern und
Pferden sowie den Pferdebesitzerinnen und -besitzern für zwei Seminare der Information
und Weiterbildung rund um das American Quarter Horse. Einer
der Teilnehmer berichtet im Forum von wittelsbuerger.com und kommt zum Schluß:
"Kurz, man hätte es nicht besser machen können, es war sehr lehrreich und
gelungen. " Ein
Dank geht auch an die beiden Damen der DQHA Geschäftsstelle, Angela Baar und Yvonne
Rützel, die kurzfristig in Wochenendarbeit die Seminarunterlagen für das AQHA
Showmanagementseminar kopiert und zusammengestellt haben. Und auch nach dem Seminarwochenende
werden sie mit Arbeit eingedeckt sein: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beider
Seminare erhalten jeweils eine DVD mit den Präsentationen und Seminarunterlagen
der Veranstaltungen. Fragen?
Die 17 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B. Pat Faitz,
Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA. Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
|