Bei den Planungen für die Folgenutzung der Zechenbrache entlang der Ewaldstraße in Oer-Erkenschwick hat Professor Dr. Noll an den Zügeln gezogen. Vom ursprünglichen Konzept eines landesweiten Pferdesportzentrum samt Freizeitpark hat die Montan-Grundstücks-Gesellschaft, verantwortlich für die Vermarktung der über 60 Hektar großen Fläche im Herzen der Stadt, Abstand genommen. Jetzt heißt der Plan Themenpark rund um das Pferd.

Der Geschäftsführer der MGG warb gestern im Stadtentwicklungs-Ausschuss leidenschaftlich für das neue MGG-Konzept. Im Mittelpunkt stehen eine Reit- und Veranstaltungshalle, sowie eine Tierklinik und Pferdesportparcours aller Art. Ferner finden sich zwei Hotels sowie eine umfangreiche Gastronomie in dem abgespeckten Konzept wieder. Auch von der Spezialisierung Westernreiten wurde Abstand genommen. Auf dem Gelände sollen Möglichkeiten für alle Pferdesportarten Angeboten werden. Anstelle des Golfplatzes soll ein Military-Gelände entstehen. Anstelle der Sommerrodelbahn auf der Halde sollen Pferdekutschen fahren. Als Gewerbe und Handel soll es Platz und Raum für Hufschmiede, Sattler - halt alles rund ums Pferd geben.

"Wir müssen der Realität ins Auge sehen. Der Freizeitmarkt hat sich verändert. Für ein großen Freizeitzentrum gibt es derzeit weltweit keinen Investor."

Mit der abgespeckten Version will die MGG aber Investoren finden. Und sie setzt sich dabei unter Termindruck. Professor Noll: "Bis Oktober 2004 wollen wir das schaffen."

Klappt dies nicht, müsse man szusammen alternative Überlegungen anstellen. Sollten aber Investoren gefunden werden, dann könnte der Themenpark rund um das Pferd Mitte 2006 seinen Betrieb aufnehmen. Schon heute gibt es ein Gespräch beim RP in Münster, um den Gebietsentwicklungsplan für dieses Vorhaben zu ändern.

Die Reithalle soll 3000 Zuschauern Platz bieten. Die Außenanlagen sollen für Turniere genutzt werden. 340 000 Besucher sollen jährlich durch Veranstaltungen angelockt werden. Gedacht ist an Turniere in allen Klassen und Pferdesportarten. Ein Verkehrsgutachten soll zuvor erstellt werden. Prof. Noll unterstrich noch einmal den Standort Oer-Erkenschwick, der für den Themenpark der beste im Ruhrgebiet sei.

Die Politik ist zwar für das neue Konzept, teilt aber nicht mehr uneingeschränkt die Begeisterung Noll´s. Die SPD werde das Vorhaben unterstützen. Die Union will das alles abwarten. Die UWG trägt das Vorhaben, äußert aber Bedenken u.a. wegen der Besucherzahlen. Die Grüne Liste findet es gut, dass es endlich einen Zeitplan gibt.

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