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AQHA World Show 2000

 

Die Quarter Horse World Show ist seit ihrem Bestehen eine Show der Superlative. Seit 1974 haben über 1,5 Millionen Teilnehmer ihre Pferde auf der „World“, wie alle sie nennen, gezeigt. In jedem Jahr stellt die größte Show der ebenfalls größten Rasse der Welt die Weichen für das nächste Jahr.

Hier entscheidet sich, welche Moderichtung das Outfit der  Reiter in der nächsten Saison bestimmt, welcher Sattel Mode wird, welche Farben bei Chaps und Pad „in“ sein werden. Die „World“ ist der Trendsetter und alle AQHA Show Reiter schauen dorthin.

Auch wenn die Reiner und Cutter in ihren Futurities mehr Preisgeld in einigen Klassen ausschütten: Ein World Champion Titel ist für Pferd und für den Reiter die Krönung seiner Laufbahn, weshalb alle großen Namen auf der World Show vertreten sind.

Mit einem Gesamtpreisgeld von knapp 1,8 Millionen Dollar (das sind beim derzeitigen Wechselkurs fast 4 Millionen DM !) 

In jedem Jahr werden 86 neue World Champions geehrt und während der Sales haben fast 400 Pferde ihre Besitzer gewechselt. Die Quarter Horse Züchter und Trainer aus aller Welt lesen mit Interesse die Ergebnislisten und der Marktwert der Blutlinien steigt, je mehr Pferde aus ihnen erfolgreich teilgenommen haben.

Alle Pferde müssen sich in den AQHA Shows des Jahres für die Teilnahme an der World Show qualifizieren. Allein schon „World Show Qualifier“ zu sein und damit die Startberechtigung erlangt zu haben, ist ein Gütesiegel !

Im November 2000 starteten die Amateure 1.478 Mal  und die Open Reiter 2.126 Mal in den 86 Disziplinen. In beiden Kategorien war die Team Penning Klasse die Größte, mit 187 Amateur Teams und 239 Open Teams.

Bei den Halter Pferden war wieder ein Zuwachs an Startern zu verzeichnen, es gingen 125 Pferde mehr als im Vorjahr in den Ring.

Die Starterzahlen in Cutting, Roping, Cow Horse und Reining waren ebenfalls angestiegen, während die English Klassen, die in den vergangen Jahren stark gewachsen waren, einen leichten Rückgang zu verzeichnen hatten.

In der Western Pleasure hörten die Reiter zum ersten Mal das Kommando „increase the forward motion“ im lope, was ein Zulegen im Tempo bedeuten soll. Die AQHA bemüht sich ja seit einigen Jahren, das extrem langsame Tempo der Pleasure Pferde wieder zu einem mehr natürlichen Bewegungsablauf zurückzuführen. Eine entscheidende Veränderung in dieser Richtung ist aber dennoch nicht zu sehen gewesen. Viele Zuschauer fanden die Pferde immer noch zu langsam.

Der Trail Parcours des Kaliforniers Tim Kimura verlangte von den Reitern ein außerordentlich gutes Gedächtnis und von den Pferden sehr präzise Fußarbeit. Einige Teilnehmer fragten nach einem Satelliten Navigationssystem, um durch den Parcours zu finden. Das sie es hätten gebrauchen können, bewies die Tatsache, dass 6 der 15 Teilnehmer des Senior Open Trail Finales sich verritten. Und das waren schließlich schon die besten Trail Reiter der Welt, nicht irgendwelche Anfänger !

Die World Show zeigt deutlich, dass das Quarter Horse als Rasse zwar ein sehr vielseitiges Pferd ist, aber in der Turnier Szene schreitet die Spezialisierung immer weiter fort. In den verschiedenen Klassen trifft man auf äußerst unterschiedliche Pferdetypen, die aus wenigen sehr erfolgreichen Blutlinien stammen.

Das gleiche gilt auch für die Trainer, von denen die Mehrzahl sich auf ein oder zwei Disziplinen konzentrieren.

Nur so ist es möglich zu den Höchstleistungen zu gelangen, die eine Show , wie die World Show, verlangt.

In den Abendshow der World wurde den Zuschauern neben den High Lights des Sportes, nämlich einigen spannenden Final Läufen auch viel hochkarätige Unterhaltung geboten.

Deutsche und auch europäische Besucher waren jedoch deutlicher weniger gekommen als in den Vorjahren. Der hohe Dollarkurs wird dafür der Hauptgrund gewesen sein.  

Im World Show Sale wurden überwiegend Pferde aus Halter und Pleasure Blutlinien angeboten. Die Preise gingen im Vergleich zum Vorjahr um 4 % zurück. Auch hier ist der allgemeine Trend zu erkennen, dass die sehr guten Pferde eher teurer werden, während die durchschnittliche Qualität etwas günstiger wird. Eine Rückkehr zu den „normalen“ Preisen zeichnet sich also ab. Die guten Preise der vergangenen Jahre haben viele Züchter wieder dazu bewogen ihre Stuten decken zu lassen, so dass das Angebot wieder groß geworden ist.  Der Durchschnittserlös von 8.567,- Dollar war wenig spektakulär.

Der High Seller war ein vierfacher Halter World Champion, der Hengst „At Long Last“ ein Mr. Conclusion Sohn, der 130.000,- Dollar erbrachte. Bei den Halter Pferden wurden weiterhin gute Preise für HYPP positive Pferde erzielt, solange sie im Show Ring erfolgreich sind, haben sie in USA immer noch einen Wert.

Bei den Pleasure Pferden gingen die Preise des World Horse Sales um 20 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. Eine Ursache dafür sehen einige fachkundige Beobachter allerdings in der Tatsache, dass wenig sehr gute Pferde durch den Sale Ring gingen. Es gibt mittlerweile einen Quarter Horse Sale in Iowa, der sich auf die Vermarktung der Pleasure Pferde spezilaisiert hat, so dass viele Besitzer ihre Pferde nicht mehr nach Oklahoma brachten.

Das teuerste Performance Pferd mit 50.000,- Dollar Verkaufspreis war dann auch eine Cutting gezogene Zucht-Stute, tragend von Smart Chic Olena.

Tim Jennings der Chef des World Horse Sales kommentierte das Sale Ergebnis mit den Worten : „Die Käufer bestimmen den Preis und insofern ist ein Sale ein gutes Barometer für den wirklichen Markt.“

Die World Show in Zahlen :

2.305                    Pferde

3.604                    Starts 

1.784.557 US Dollar Preisgeld  

 

Danke an Petra Roth-Leckebusch & www.western-news.de!