|  | Angesichts 
                der Tatsache, dass die Organisatoren des CHIO Aachen keine Möglichkeit 
                gesehen haben, die Veranstaltung in welcher Form auch immer später 
                in der Saison 2020 durchzuführen, sind durchaus Zeifel angebracht, 
                ob Reitsportturniere in diesem Jahr überhaupt noch ein realistisches 
                Szenario sein können. 
 Auch wenn Turniere nicht die Größenordnung von Großveranstaltungen 
                haben mögen, die aktuell bis Ende August verboten sind, wären 
                die möglichen behördlichen Auflagen, die für eine 
                Durchführung zu erfüllen wären (siehe 
                hier), für die zumeist privaten Turnierveranstalter schlichtweg 
                unmöglich umzusetzen, auch wirtschaftlich.
 
 Wie die Zukunft von Sportveranstaltungen aussieht, wird frühestens 
                am 30. April entschieden (mehr 
                dazu hier), aber schnelle Lockerungen für den Pferdesport 
                sind nicht in Aussicht, sagt die FN derzeit. Sie wäre schon 
                froh, wenn Vereine und Pferdebetriebe den Reitunterricht so bald 
                wie möglich wieder aufnehmen könnten (mehr 
                dazu hier), um die Existenz der Betriebe zu sichern.
 
 Bislang bereitet die FN ihre Mitgliedsbetriebe lediglich 
                auf den Tag X vor, an dem Reitunterricht 
                wieder möglich sein könnte, wenn u.a. diese Auflagen 
                erfüllt werden würden:
 
 - Einhaltung der behördlichen Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben, 
                auch im Stallbereich (Abstandsregelungen etc.)
 - Reduzierung der Anwesenheitszeiten
 - sinnvolle Wegeführung zur Einhaltung des Mindestabstands in 
                allen Situationen uvm.
 - Faustregel von einem Pferd/Reiter pro 200m² Reitfläche
 - Pferde sind auch weiterhin nachweislich den Reitern zugeordnet 
                und Anwesenheitszeiten werden vorgegeben (Dokumentationspflicht)
 - Anzahl der Helfer ist auf eine Person zu begrenzen
 
 Unter ähnlichen 
                Auflagen auch 
                größere Turniere mit 300 - 400 Pferden sinnvoll durchzuführen, 
                ist also kaum vorstellbar.
 
 Daher sollten alle Turniersportler und ihre Verbände sich 
                durchaus ernsthaft mit den Konsequenzen vertraut machen, was ein 
                Ausfall der Turniersaison 2020 für sie individuell und den 
                Sport generell bedeuten kann - und wie sie damit umgehen.
 
 Kein Oktoberfest im bayrischen München, Geisterspiele in 
                der Fußball-Bundesliga, Verlegung der Olympischen Spiele 
                - angesichts dieser "Premieren" im Großen, aber 
                auch mit Absagen von Schützenfesten im kleineren Rahmen ist 
                nicht anzunehmen, dass ausgerechnet der Reitsport schneller zur 
                Normalität zurückkehren darf als andere, sportliche 
                Lebensbereiche.
 
 Dass also eine EWU German Open, AQHA- und APHA-Europameisterschaften 
                oder NRHA Breedes Futurity im bayrischen Kreuth oder eine DQHA 
                Q20 auf der CHIO-Anlage sinnvoll organisiert und stattfinden können, 
                ist durch die Absage des größten Reitturniers der Welt heute nicht 
                realistischer geworden. So sehr man sich das Gegenteil wirklich 
                wünschen würde.
 
 
 
 Info
 
 Die 
                Corona-Absage ist die erste Absage des CHIO Aachen seit 1898: 
                1898 begann die Geschichte des heute größten Reitturniers der 
                Welt. Der Aachen-Laurensberger Rennverein wurde gegründet, zunächst 
                wurden Pferderennen, später dann kleinere Turniere organisiert. 
                Seit den 1920er Jahren gibt es internationale Reitturniere in 
                Aachen, unterbrochen nur während des Zweiten Weltkriegs von 1940 
                bis 1945. Doch schon 1946 wurden auf dem Gelände in der Aachener 
                Soers wieder Wettbewerbe ausgetragen, ab 1947 auch wieder international. 
                Rund 350.000 Besucher aus aller Welt kommen inzwischen an den 
                zehn Turniertagen auf das traditionsreiche Turniergelände vor 
                den Toren Aachens.
   
                 
 
 Coronavirus: 
                Informationen für den Pferdesport
 
 
 
 
 
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